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Blütezeit auf der Alb: Pfingstrosen und Ameisen gehören zusammen

Ohne Ameisen, die es auf den klebrigen Saft abgesehen haben, könnte sich die Blüte der Pfingstrose nicht entfalten.  FOTO: KÜNK
Ohne Ameisen, die es auf den klebrigen Saft abgesehen haben, könnte sich die Blüte der Pfingstrose nicht entfalten. FOTO: KÜNKELE
Ohne Ameisen, die es auf den klebrigen Saft abgesehen haben, könnte sich die Blüte der Pfingstrose nicht entfalten. FOTO: KÜNKELE

MÜNSINGEN. Zur Blütezeit um Pfingsten herum sind in Haus- und Bauerngärten Pfingstrosen mit ihren großen Blüten ein wahrer Augenschmaus. Wer die sortenreiche Pflanzengattung der Paeonien in verschiedenen Farben von Weiß über Zartrosa bis Blutrot im Garten angepflanzt hat, wundert oder ärgert sich gelegentlich, dass schon die dickkugeligen, behaarten Blütenknospen des Hahnenfußgewächses von Ameisen besucht werden.

Doch wer prachtvoll blühende Paeonien-stauden möchte, muss auch mit hilfreichen Ameisen vorliebnehmen. Beide gehen eine Symbiose ein, das heißt, sie profitieren voneinander. Die sechsbeinigen Krabbler sind Schleckermäuler und scharf auf Süßes. Sie besuchen die Blütenköpfe der Pfingstrosen noch bevor sie geöffnet sind. Aus den Drüsen ihrer farbigen Kron- oder Kelchblätter, die dabei sind, aus der noch geschlossenen, prallen Knospe herauszudringen, tritt klebriger Drüsensaft aus.

Ameisen sind Knospenöffner

Dieser zähe Klebstoff behindert das Aufbrechen und die Entfaltung von Pfingstrosenblüten. Vom süßen Zuckersaft angelockt, naht tierische Hilfe. Ameisen betätigen sich als Knospenöffner. Sie schlecken den abgesonderten, zuckerhaltigen Kleber ab und verhelfen dadurch den Blütenblättern ans Licht und zu intensiv duftender, prächtiger Blütenfülle. Die Insekten revanchieren sich später, indem sie Samen der dekorativen Gartenpflanzen forttragen und zur Vermehrung beitragen. (gkü)