GOMADINGEN-MARBACH. Die gespannte Vorfreude hat sich schon mal bestens mit dem Duft königlichen Leders in der historischen Marbacher Geschirrkammer gemischt, wo am Dienstag das Programm der Geburtstagsgala für Marbach Classics präsentiert wurde. Vor zehn Jahren in Erinnerung an die prunkvollen Rosseballette an den europäischen Königshöfen aus der Taufe gehoben, hat diese besondere festliche Kombination aus Schauprogramm mit edlen Pferden und den Orchesterklängen der Württembergischen Philharmonie Reutlingen (WPR) in der Marbacher Reithalle sich im Handumdrehen ihren Freundeskreis erobert, der sich Jahr für Jahr im Haupt- und Landgestüt Marbach einfindet. Wer noch Karten für die beiden Abendveranstaltungen am 5. und 6. Juli haben möchte, sollte sich also ranhalten.
Die Veranstalter von Marbach Classics, das sind Landoberstallmeisterin und Hausherrin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck für das Haupt- und Landgestüt Marbach, Cornelius Grube, Intendant der Württembergischen Philharmonie Reutlingen und Joachim Bräuninger, für den Reutlinger General-Anzeiger, waren schon in Champagnerlaune. »Zum 10. Geburtstag von Marbach Classics präsentieren wir ein Best-of-Programm aus den zehn Jahren mit ganz viel Neuem«, kündigte Astrid von Velsen an, die ihre Hufschmiede für ihren Ambosspolka-Auftritt bei einer Schlagwerkerin der WPR in die Lehre schicken wird, damit gemeinsam im Takt aufs Eisen gehämmert werden kann. Mit im Programm sei natürlich auch die Silberne Herde, Marbachs berühmte Vollblutaraberstuten im freien Lauf, Kutschen, Quadrillen und die Voltigierer.
Zum 10. Geburtstag wird es international auf der Alb. Mit Guillaume Assire-Becar kommt ein alter Bekannter nach Marbach, der Komödiant ist ein Meister der Freiheitsdressur. Ein weiteres Schmankerl sind die Gratulanten aus dem slowenischen Staatsgestüt Lipica mit ihren Lipizzanerhengsten, die Lektionen der Hohen Schule geritten und am langen Zügel zeigen werden.
In die Reihe der Gratulanten mischt sich Miljenko Turk, gefeierter Bariton an den großen Bühnen Europas, der dem Ensemble der Oper Köln angehört. Für den Kroaten ist der Auftritt bei Marbach Classics eine Premiere wie für den Chefdirigenten der WPR Fawzi Haimor. Der Amerikaner Haimor habe in Philadelphia zwar schon ein Konzert mit Hundegebell geleitet, verrät Grube, mit Pferden habe er allerdings noch keine Erfahrung.
Musik aus Amerika
Mit der Wahl des Schlafliedes »The Little Horse« aus einem alten amerikanischer Liederbuch, wird sich Haimor beim Publikum gut einführen. So wie auch mit weiterer Musik aus seiner amerikanischen Heimat von den Komponisten Aaron Copland und Leroy Anderson, »dem US-amerikanischen Johann Strauß«. Dass weit über die Hälfte der 2 000 Tickets bereits verkauft sind, freut GEA-Marketingchef und Marbach-Classics-Manager Joachim Bräuninger besonders. »Die Veranstaltung kommt an«, was die Sponsorenvertreter von der Baywa, Korn Recycling, der Mercedes-Benz Niederlassung Reutlingen und Tübingen, der Kreissparkasse Reutlingen und der Personalberatung Tauster einhellig wie begeistert bestätigen. Etliche Stammgäste verdanken Marbach Classics den Einladungen der Sponsoren, wozu stets ein elegantes Abendessen serviert von den Biosphärengastgebern in der Alten Reithalle gehört hat. Da das historische Gebäude jetzt saniert wird, hat Bräuninger für den VIP-Bereich kurzerhand ein Zirkuszelt geordert, das oberhalb des Hengstparadenplatzes errichtet werden wird.
Dass sich die Küchenchefs der drei beteiligten Biosphärengastgeber von Marbach Classics regelmäßig herausgefordert fühlen, betonte Wolfgang Speidel vom Lamm in Ödenwaldstetten. Auch die Kollegen vom Gasthaus Herrmann in Münsingen und dem Graf Eberhard in Bad Urach legten für Zupffleisch von der Albbüffelwade, Alblinsenstrudel oder Biosphärenkäseküchlein regelmäßig Nachtschichten ein. Etwas rustikaler und den Temperaturen angepasst, werde das Angebot im Außenbereich sein. (GEA)