GAMMERTINGEN. Die historische Lauchertbrücke am Teufelstorfelsen zwischen Gammertingen und Hettingen, ein markantes Bauwerk der Bahnstrecke zwischen Kleinengstingen und Sigmaringen, ist nach einer Teilerneuerung wieder für den Schienenverkehr freigegeben worden.
Die im Jahr 1908 errichtete Brücke erfuhr seit Ende Juli eine dringend notwendige Sanierung ihrer Widerlager, die durch mehr als ein Jahrhundert des Betriebs sowie durch die Witterungseinflüsse auf der Schwäbischen Alb stark beansprucht waren.
Brücke wurde 1908 errichtet
In enger Kooperation zwischen der SWEG Schienenwege GmbH (SWEG), den planenden und ausführenden Unternehmen sowie der Naturschutzbehörde des Landkreises Sigmaringen wurde das Sanierungsprojekt umgesetzt. »Wir freuen uns, dass die Brücke trotz der anspruchsvollen zeitlichen Planung nun wieder pünktlich befahrbar ist«, so Markus Remmel, Geschäftsführer der SWEG. Die Arbeiten gliederten sich in mehrere Schritte: Zunächst wurde der stählerne Brückenüberbau mithilfe eines mehr als einhundert Tonnen schweren Schienenkrans ausgehoben und mit einem Tief-lader zur Instandsetzung nach Lahr transportiert. Dabei kam dem Schutz der umliegenden Naturschutzgebiete eine besondere Bedeutung zu. Die beschädigten Widerlager wurden sorgfältig abgetragen und durch neue, robustere Konstruktionen aus Betonfertigteilen ersetzt. Dadurch war es möglich, die Bauzeit zu minimieren und gleichzeitig die Schutzgebiete bestmöglich zu schonen. Ab-schließend wurden der sanierte Brückenüberbau exakt an seine ursprüngliche Position zurückgebracht und die Schienen verschweißt. Die Standfestigkeit der Brücke am Teufelstorfelsen sei nun für Jahrzehnte gewährleistet, so die SWEG. Die Kosten der Baumaßnahme beliefen sich auf rund 1,2 Millionen Euro. Die Brückensanierung wurde anteilig finanziert aus GVFG-Fördermitteln des Bundes (Fördersatz: 50 Prozent) und Landes (Fördersatz: 22,5 Prozent) sowie einem Eigenanteil der SWEG.
Modellprojekt im Laucherttal
Dieses Sanierungsprojekt dient als Modell für künftige Maßnahmen, die von der SWEG im besonders schützenswerten Laucherttal durchgeführt werden, so die Pressestelle des Unternehmens. »Die Verbindung von Bauarbeiten und Naturschutz stellte bei diesem Projekt eine besondere Herausforderung dar, da die dortigen Schutzgebiete im Einklang mit dem Umweltrecht selbst vor den geringsten Einwirkungen aus der Baumaßnahme geschützt werden mussten«, sagte Remmel. (eg)