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Aufbäumen vor dem großen Kehraus beim Umzug in Gammertingen

In Gammertingen ziehen gut 30 Zünfte durch die Straßen. Zuschauer lernen schwierige Narrenrufe

Sportlicher Narrennachwuchs.
Sportlicher Narrennachwuchs. Foto: Hildegard Butscher
Sportlicher Narrennachwuchs.
Foto: Hildegard Butscher

GAMMERTINGEN. »Fasnet dia isch schee« – und schon wieder vorbei. Einer der traditionellen Schlusspunkte: der Fasnetsdienstags-Umzug in Gammertingen, der früher weit und breit der einzige war. Inzwischen muss er sich der Konkurrenz in Steinhilben und Hayingen stellen und hat daher ein eigenes Profil entwickelt, das da heißt: Eher klein, aber sehr fein.

Auch am letzten Tag der fünften Jahreszeit zeigten die Akteure aus nah und fern keinerlei Ermüdungserscheinungen. Bei bestem Hohenzollernwetter schlängelte sich der bunte Zug durch die Hohenzollern- und Sigmaringerstraße.

Traditionell wurde der Zug von der Gammertinger Horig-Zunft und den Festreiterinnen angeführt. Warum die aber »Festreiter« heißen, ist in der heutigen Genderzeiten kaum nachzuvollziehen. Ihnen folgten die Kindergartenkinder und der Zunftwagen, mit von der Partie war auch der Lokalpolitiker-Nachwuchs: Bürgermeister Andreas Schmidt reihte sich ganz unprätentiös, fast schon unauffällig neben Zunftmeister Harry Voita in den Gammertinger Zunftrat ein.

Festreiterin Irene Bögle.
Festreiterin Irene Bögle. Foto: Hildegard Butscher
Festreiterin Irene Bögle.
Foto: Hildegard Butscher

Den Zünften aus den Stadtteilen, die Feifer aus Feldhausen und die Zwiebeln aus Harthausen, folgten wenige alte, dafür umso mehr neue Zünfte, die in ihrer Spontaneität und ihrer Lust am Sich-Zur-Schau-Stellen kaum überboten werden konnten. Eine Pyramide jagte die nächste, gebaut mit und vom jungen Zunftrat aus Hettingen, von vielen großen und kleinen Hexen, stehend oder gar liegend. Vielleicht waren die Narren doch ein bisschen müde? Mädchen wurden mitgeschleppt, Bonbons verteilt und Rauchbomben in allen Farben gezündet.

Insgesamt waren gut 30 Zünfte dabei, die mit ihren Narrenrufen die Zuschauer zum Mitmachen animierten. Moderatorin Nadine Wassmer hatte alle Mühe, die teils schwierigen und komplexen Narrenrufe an die Zuschauer zu bringen. »Do guck na, d’Graddl kommt a«, riefen die Ummendorfer Narren, »Im Dolfenger Gumpa – bloß Dreck und Lumpa« die aus Neckartailfingen. Wer war da nicht froh über ein einfaches »Horig – isch dia Katz« der Gammertinger? Bonbons wurde geschmissen, Konfetti landete in Kragen und auf der Straße, ein letztes Aufbäumen vor dem großen Kehraus in allen Lokalen und der Alb-Laucherthalle. (GEA)