ENINGEN. Zwei Verkehrsschilder machen Autofahrer schon von Weitem auf den nahenden Zebrastreifen aufmerksam. Doch die Bodenmarkierung für diesen Fußgängerüberweg fehlt. Welche Verkehrsregel gilt dann? Haben Autofahrer oder Fußgänger Vorrang? Genau solch einen Fall gibt es in der Eninger Arbachtalstraße. Und genau diese Frage hat eine gesetzestreue GEA-Leserin der Redaktion zukommen lassen. Der Bürgermeister der Achalmgemeinde, Eric Sindek, gibt Antwort.
»Der Fußgängerüberweg besitzt lediglich Gültigkeit, wenn die dafür notwendige Bodenmarkierung angebracht ist«, schreibt Sindek. Die dazugehörigen Hinweisschilder würden lediglich auf den Zebrastreifen hinweisen, der aus der Bodenmarkierung bestehe. Es gebe aktuell also keinen regelkonformen Fußgängerüberweg, bis die entsprechenden Markierungen wieder auf dem Asphalt angebracht werden. Autos haben demnach aus verkehrsrechtlicher Sicht Vorrang und Fußgänger müssen warten. Doch wie kam es überhaupt dazu, dass die Streifen fehlen?
Neuer Asphalt wegen Großbaustelle
Im Rahmen der Hochwasserschutzmaßnahmen von der Mündung des Leinsbachs in den Arbach bis zum Mühleweg, wurden im Bereich des Mühlewegs sowie in der Arbachtalstraße bis zur Einmündung in die Reutlinger Straße umfangreiche Asphaltarbeiten umgesetzt. »Die Neuasphaltierung betrifft auch den Bereich des Fußgängerüberwegs. Daher ist die Bodenmarkierung temporär nicht mehr vorhanden«, schreibt Sindek.
Nun, da die Arbeiten im Asphaltbereich abgeschlossen sind, soll »selbstverständlich« auch wieder der Fußgängerüberweg auf dem Boden markiert werden. Dies soll noch in diesem Jahr passieren. Die Gemeindeverwaltung bittet um Verständnis: Die einzelnen Bauschritte können zeitlich nicht immer bündig geplant werden. So kam es also dazu, dass die Bodenmarkierung des Zebrastreifens fehlt.
2,8 Millionen Euro investiert
»Ich bin sehr froh darüber, dass wir diese Großbaustelle zwischenzeitlich größtenteils abgeschlossen haben und der wichtige Zulieferverkehr in das Herz unserer Wirtschaft wieder reibungslos funktioniert«, schreibt Sindek weiter. Und es kann wirklich von einer Großbaustelle gesprochen werden: Rund 2,8 Millionen Euro hat die Gemeinde in den Gewässerbau und den Hochwasserschutz an dieser Stelle investiert.
Aktuell würden die letzten Arbeiten an der Baustelle laufen und unter anderem Bäume gepflanzt und Geländer gesetzt. Eigentlich waren bisher die Hinweisschilder für den Zebrastreifen mit einem »X« aus Markierungsband als ungültig gekennzeichnet, schreibt der Bürgermeister. Er vermutet, dass dieses Band im Rahmen des Rückbaus der Baustelleneinrichtung entfernt worden sei. Damit die Verkehrslage in der Arbachtalstraße künftig für alle deutlich wird, verspricht Sindek: »Wir werden eine entsprechende Kennzeichnung erneut vornehmen, bis die Bodenmarkierungen wieder angebracht sind.« Die Gemeinde ist auch schon aktiv geworden und die Schilder sind vollständig bedeckt. (GEA)
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