PFULLINGEN. Mehr als 12.000 Stunden ihrer Freizeit haben die 95 Kameraden der Pfullinger Feuerwehr im vergangenen Jahr für Ausbildung und Einsätze aufgebracht, das teilte Kommandant Dietmar Rall in seinem Bericht mit. »Wir sind gut ausgebildet und ausgestattet und konnten alle an uns gestellten Aufgaben erledigen.« Das bewiesen die Aktiven bei den 322 Alarmierungen zu Bränden, Rettungseinsätzen und technischen Hilfeleistungen. Gefordert waren sie bei Verkehrsunfälle, Türnotöffnungen, Personentransporten mit der Drehleiter, aber auch beim Beseitigen von Ölspuren, Gefahrstoffeinsätze und Überlandhilfe-Einsätzen.
Allerdings waren auch 41 Fehleinsätze zu verzeichnen. »Die hohe Zahl der Fehlalarmierungen ist nicht auf die Mutwilligkeit von Anrufern oder die schlechte Wartung von Brandmeldeanlagen zurückzuführen«, betonte Rall. Vielmehr auf die Tatsache, dass sie durch Hausrauchmelder und durch aufmerksame Nachbarn frühzeitig zu Ereignissen alarmiert werden, die dank des schnellen Eingreifens nicht in der Kategorie Brand geführt werden, da ein solcher verhindert werden konnte. Vergessenes Essen auf dem eingeschalteten Herd sei dabei als die häufigste Ursache zu nennen.
Konzept bewährt sich
Mehrere Unwetter mit Gewitter, Sturm und Starkregen - unter anderem mit entwurzelten Bäumen und abgedeckten Dächern - forderten im Sommer 2023 zahlreiche Einsatzstunden. »Diese Einsätze wurden jeweils durch unsere Führungsunterstützungseinheit koordiniert, priorisiert und dokumentiert«, informierte der Kommandant. Das Konzept zur Bewältigung und Bearbeitung von Flächenlagen habe sich mehrfach bewährt und damit gezeigt, wie notwendig und richtig es ist.
Oberste Priorität habe bei all ihrem Tun der Gesundheitsschutz der Feuerwehrkameraden. Deshalb sei es notwendig, immer wieder auf neue Erkenntnisse zu reagieren. Beispielsweise bei der Erstellung eines Hygienekonzepts, um die Schwarz-Weiß-Trennung von der Einsatzstelle bis ins Feuerwehrhaus konsequent zu vollziehen.
Interkommunal und interdisziplinär, kollegial und kameradschaftlich
»Mit einer Feuerwehr wie dieser, mit Entscheidungsträgern, die zu ihrer Feuerwehr stehen, mit Rahmenbedingungen, die das Ehrenamt unterstützen und fördern, und mit einer engen Vernetzung aller Organisationen und Vereine war dies möglich und wird auch in Zukunft möglich sein, wenn wir auch zukünftig interkommunal, interdisziplinär, kollegial und kameradschaftlich zusammenarbeiten«, bringt Rall es auf den Punkt. Ohne Ehrenamt würde auch ein hochtechnisierter und vermeintlich gut organisierter Staat wie Deutschland nicht funktionieren, dessen sollten sich alle politischen Entscheidungsträger bewusst sein. Daher sollte dem Ehrenamt die notwendige Aufmerksamkeit und Unterstützung zukommen. »Ehrenamtliches Engagement ist ein Grundpfeiler unserer Gesellschaft.«
Eine erfolgreiche Entwicklung schilderte Rall aus dem Bereich Brandschutzerziehung und Brandschutzunterweisung: 17 Gruppen aus Kindergärten, Grundschulen und Firmen mit zusammen mehr als 300 Kindern und Erwachsenen waren zu Gast im Feuerwehrhaus. Und auch das Team Öffentlichkeitsarbeit ist gut beschäftigt und informiert ganzjährig auf Instagram über Arbeit, Aufgaben und Ausstattung der Pfullinger Feuerwehr. Inzwischen zähle der Kanal mehr als 4.100 Follower und verzeichne zehntausende Klicks.
Dass auch viele Jugendliche den Draht zur Freiwilligen Feuerwehr haben, zeigt sich am Engagement der Jugendabteilung mit ihren 32 Angehörigen. Ebenso viele Angehörige zähle die Altersabteilung, die sich zu gemeinsamen Ausflügen und Abenden treffen.
Professionalität in Ausbildung und Ausstattung
»Was die Feuerwehr leistet ist beachtlich. Rund um die Uhr sind die Feuerwehrkollegen im Einsatz«, betonte Bürgermeister Stefan Wörner, damit die Pfullinger »sicher leben können«. Er attestierte der Feuerwehr Professionalität in Ausbildung und Ausstattung sowie »ein gutes Miteinander« und versicherte: »Auf die Blaulichtfamilie kann man sich verlassen.«
Den Rettungskräften werde viel abverlangt, was nur mit einer hohen Leistungsbereitschaft zu gewährleisten sei, bestätigte Kreisbrandmeister Wolfram Auch. Man dürfe die Gefahren an der Einsatzstelle nicht unterschätzen. »Wichtig ist eine gute Ausbildung. Und Übung macht den Meister.« Für diese Leistungsfähigkeit seien Ehrungen ein äußeres Zeichen.
Für 50-jährige Dienstzeit wurden Bernhard Eisele und Jürgen Löffler ausgezeichnet, Bernd Fetzer für 45 Jahre sowie Wilfried Götz und Volker Fink für 40-jährige aktive Zeit. Martin Keppler ist seit 35 Jahren dabei, Volker Heinlin 30 Jahre, Philipp Grusa, Torsten Herrmann und Bastian Maier sind seit 25 Jahren aktiv. Auf eine 20-jährige Dienstzeit blicken Philipp Keppler, Jens Kümmerle, Tina Rebmann und Mark Reinhardt zurück, 15 Jahre sind Moritz Heinlin und Karina Stoll im aktiven Dienst. (GEA)