ENINGEN. Fans frittierter Hühnchenteile haben lange darauf hingefiebert. Jetzt hat ihr Warten ein Ende. Am Samstag um 11 Uhr eröffnet die amerikanische Fastfoodkette Kentucky Fried Chicken (KFC) ihre Filiale in Eningen. Das teilt die Pressestelle heute dem GEA mit. Es ist der 196. Standort in Deutschland, aber der erste in der Region Neckar-Alb. Das Restaurant liegt auf dem Gelände der ehemaligen Garn- und Zwirnfabrik Schradin hinter dem Gasthof Südbahnhof in der Reutlingerstraße 143, direkt neben Würth und dm und nahe der B312.
Neunter KFC des Franchisenehmers
Franchisenehmer ist Munirul Majum. Es ist bereits sein neuntes KFC. »Wir freuen uns, unsere Gäste nun auch in Eningen begrüßen zu können. Ein besonderer Dank gilt den Inhabern der Firma Schradin, unseren großartigen Vermietern, die uns während der Planungs- und Genehmigungsphase stets unterstützt haben«, wird der Franchisepartner in einer Pressemeldung zitiert.
Zu den Unterstützern gehört auch Eningens Bürgermeister Alexander Schweizer. Für ihn ist die Filliale »eine Bereicherung im Raum Reutlingen«. Es gebe viele Jugendliche und junge Erwachsene, die bislang wegen KFC nach Sindelfingen gefahren, und froh über das Angebot seien. »Ich hoffe aber, dass das nicht zu einer zusätzlichen Vermüllung führt«, sagte der Bürgermeister dem GEA noch im Frühjahr.
Verzögerung wegen Baustoffmangel und Ukraine-Krieg
Damals waren der Termin für den Beginn der Arbeiten und die Öffnung der Filiale noch ungewiss. Baustoffmangel und Ukraine-Krieg hatten das Vorhaben in die Länge gezogen. Damit verzögerte sich das Projekt wieder einmal. Bereits 2019 hatte KFC eine Bauanfrage bei der Gemeinde Eningen eingereicht. Das Bauamt gab grünes Licht. Eröffnung war für Ende 2020 geplant. Dann wurde der Termin zunächst auf 2021 verschoben, anschließend wurde gar kein Datum mehr genannt. Die Ursachen für den Verzug waren vielschichtig.
»Ein Grund war, dass sich das Gelände über die Gemarkungen Eningen und Pfullingen erstreckt. Das hat zusätzlichen Abstimmungsaufwand bedeutet«, erklärte Schweizer. Außerdem könne über das Gesamtgrundstück zu einem späteren Zeitpunkt auch die Regionalstadtbahn geführt werden, zumindest eine Trassen-Variante. Das habe man ebenfalls berücksichtigen müssen. Kompliziert seien auch die Entwässerungsmaßnahmen gewesen. Und teuer: So habe dafür etwa eine Leitung für einen sechsstelligen Betrag installiert werden müssen. »Hinzu kam, dass KFC und Investor die Pläne zwischenzeitlich nochmal grundlegend überarbeitet haben«, so Schweizer.
Viel Interesse in der Bevölkerung
Im Juni 2022 war schließlich Baubeginn. Der Geschäftsführer der A. Schradin GmbH gab an, er wolle den Bau so zügig wie möglich vorantreiben, denn die Nachfragen aus der Bevölkerung seien groß. Auch auf GEA-Berichte zu diesem Thema gab es viel Resonanz. Auf Facebook verbreitete sich die erste KFC-Meldung wie ein Lauffeuer. Innerhalb kürzester Zeit erreichte der Beitrag mehr als 88.000 Personen, rund 550 drückten den Gefällt-mir-Button, knapp 1.100 kommentierten. Manche verabredeten sich sogar schon für eine gemeinsame Mittagspause. Zwei Jahre später kommen Sie jetzt tatsächlich dazu. (GEA)