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Aktuell Sternepaschen

Großes Würfeln um sieben Zacken in Pfullingen

Geselligkeit und Spaß groß geschrieben beim Sternepaschen.
Geselligkeit und Spaß groß geschrieben beim Sternepaschen. Foto: Gabriele Bimek
Geselligkeit und Spaß groß geschrieben beim Sternepaschen.
Foto: Gabriele Bimek

PFULLINGEN. Es ist Hochsaison für die siebenzackigen Sterne Pfullingens. Dem mürben, lockeren Hefegebäck, um das am Abend vor den »Heiligen Drei Königen« mit Würfeln in Gaststätten, Vereinsheimen und zu Hause eifrig gespielt wird.

Seit Jahrzehnten wird diese Tradition innigst gepflegt, treffen sich Freunde, Sportskameraden, Sangesbrüder und -schwestern, Vereinsmitglieder, Betriebsangehörige, Freunde und Familien zum Würfelspiel. Das Jahnhaus war Treffpunkt für einige Abteilungen des VfL, wie die Turner mehrerer Altersklassen. »Das macht richtig Spaß und ist super gut«, versichert Alexander Friedel. Vier Tische hat die Tischtennisabteilung belagert, auch hier geht es zur Sache. Karin Heinlin weiß, dass diese Abende schon ewig Bestand haben und einfach einwandfrei seien. »Seit mindestens 50 Jahren kommen wir bestimmt schon zusammen zum Sternepaschen«, ist sich Hans Epp von den Jedermännern sicher.

Jahrzehntelange Tradition

»Wir haben einen Hauptpreis zu vergeben«, gibt Werner Kalla von der Stammtischgruppe zu verstehen und packt einen super großen Stern aus. »Immerhin pflegen wir seit gut 60 Jahren diese Tradition in fast gleicher Besetzung.« Daneben würfelten noch die Freizeit-Volleyballer um die Wette und hatten hörbar Spaß daran.

Eine andere Gruppe VfL-Volleyballer fand sich in der Gaststätte »Zum Echaztaler« zusammen, wo gerade der Bierdeckel mit dem vom Knobelbecher verdeckten Würfel weitergegeben wird. »Die «große und kleine Hausnummer» haben wir schon hinter uns. Es kommt noch der «Tannenbaum», dann das «Schocken» und das «Nacket’s Luisle». Wir haben unseren Spaß«, bekennt auch Michael Mayer. Im Nebenzimmer buhlen die »Echaztaler« mit ihrem Spielgeschick um das begehrte Hefeteil. Auch hier ist Stimmung angesagt, und es wird genau aufgepasst, dass nicht geschummelt wird.

Größter Stern für den Sternekönig

Im Vereinsquartier des Spielmann- und Schalmeienzugs waren einige Kinder der Mitglieder ins Spiel integriert und forderten die Erwachsenen heraus. »Heute Abend sind wir zu 20-einhalb hier und alle dürfen mitmachen«, sagt Lauren Atkinson und zeigt auf einen fast dreijährigen Knirps. Auch Johnny und Max gaben ihr Bestes und beteuerten, bis jetzt ganz schön Glück gehabt zu haben. »Wir sind nächstes Mal wieder dabei, denn das macht richtig Spaß«, sagen die beiden Zehnjährigen. Zusätzlich ein neues Spiel hat die Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins eingeführt. Im Mühlenmuseum würfelten 26 Mitstreiter am Ende um den größten Stern. »Wer hier gewinnt, ist der Sternekönig«, enthüllt Doris Sautter.

Würfelspiele fast ohne Ende

Schon X-Mal sorgte das Sternepaschen beim Liederkranz Pfullingen für einen geselligen Abend. Vorsitzender Eugen Hilbertz musste allerdings zugeben, nicht mitgezählt zu haben. Eine Besonderheit hatten sie aber auf Lager: Sie würfelten im Restaurant »Alter Bahnhof« um die echten siebenzackigen Sterne Pfullingens, die nur die Bäckerei »Rosenkranz-Genuss« herstellt. Bei den Reutlingern haben sie sich das Mutschelbüchlein besorgt, in dem Anleitungen zu Mutschel-Spielen mit Würfeln zusammengefasst sind. Sei es das Spiel »Kirchenfenster«, das mit zwei Würfeln gespielt wird oder »Der Wächter bläst vom Turme«, »Haar im Loch« oder »Pasch«, amüsiert haben sich alle. »Wir sind halt Kindsköpfe und spielen alle noch«, scherzt Karl Hirtz, der im Familienkreis der katholischen Kirchengemeinde St. Wolfgang dabei ist.

Mit vollem Elan bei der Sache.
Mit vollem Elan bei der Sache. Foto: Gabriele Bimek
Mit vollem Elan bei der Sache.
Foto: Gabriele Bimek

Bruni Schmid ergänzt, dass die achtköpfige Runde vor gut 30 Jahren mit dem Sternepaschen angefangen habe und damals die Kinder noch mit von der Partie waren. Mit ihrer Bemerkung »Wir haben damals schon beschlossen, das ,Mäxle' nicht zu spielen, denn wir lügen ja nicht« brachte sie alle zum Lachen. Bei ihnen war der »Schweinehirt« der letzte Schrei, bei dem noch Streichhölzer mit ins Spiel kommen. »Und dieses Spiel kann ganz schön lange dauern.« (GEA)