LICHTENSTEIN. Letztlich rumgekriegt hat ihn Friedlinde Bertsch beim Weihnachtsessen des Lichtensteiner Gemeinderats. »Du sitzt neben mir«, hat sie da ihrem Fraktionskollegen Thomas Fauser deutlich gemacht und wenig später die Zusage eingeheimst für seinen Auftritt beim Seniorenaktionstag. Rund 250 Gäste sind gestern in die Lichtensteinhalle auch gekommen, um zu sehen und zu hören, wie sich der Schlagesänger vor heimischem Publikum schlägt. Denn bisher hatte Fauser Auftritte vor heimischer Kulisse abgelehnt.
»Friedlinde hat gebohrt und gebohrt«, erzählt Fauser am Nachmittag, bevor sein erster Song »Wenn ein Mann wie ich noch an Märchen glaubt« aus den Lautsprechern schallt. Für Fauser wird an diesem Nachmittag ein Traum wahr: Er besteht vor den Lichtensteinern. Mächtig aufgeregt sei er gewesen, erzählt er nach einigen eigenen Songs und Gassenhauern wie »Rote Lippen soll man küssen«. Er ist sichtlich erleichtert. Denn die Lichtensteiner haben den Honauer, der im Hauptberuf ein Küchenstudio betreibt, begeistert aufgenommen. »Jetzt ist das Eis gebrochen«, freut er sich, weiteren Auftritten stünde nichts mehr im Weg. Seit 1993 macht Fauser Musik: »Das ist meine Leidenschaft«, sagt er. Auf der Bühne steht er vor allem am Wochenende im Frankfurter Raum oder in Ostdeutschland. Mit »Alles in mir« hat er jetzt Anfang September sein erstes Album veröffentlicht.
Gelungene Mischung
»Sichern Sie sich jetzt ein Autogramm. Wer weiß, was das in zehn Jahren wert ist«, war nicht nur die Macherin des Seniorenaktionstags, Friedlinde Bertsch, sichtlich angetan. Während des rund einstündigen Auftritts schunkelten die Gäste und klatschen kräftig mit. Genauso, wie es sich Bertsch erhofft hatte. Seit 22 Jahren organisiert sie mit Unterstützung der Gemeinde den Seniorenaktionstag, der im zweijährigen Rhythmus »eine gute Mischung aus Unterhaltung und Information für ältere Menschen bietet«, wie Bürgermeister Peter Nußbaum betont. Er durchleuchtete den Haushaltsplan der Gemeinde in seiner Präsentation auf Vorhaben, die für Senioren relevant sind, machte Werbung für das Bürgerrufauto, informierte über die Barrierefreiheit. Danach sorgten die Kinder der Kita an der Echaz mit der Vogelhochzeit für Unterhaltung. Ganz nach dem Motto der Veranstaltung: »Musik liegt in der Luft«.
Nach dem Mittagessen startete das Rahmenprogramm mit Infoständen sowie einer Bilderpräsentation des Geschichts- und Heimatvereins. Eine Viertelstunde Verdauungsgymnastik mit Magdalene Glasbrenner gehörte genauso zum Angebot wie das gemeinsame Volksliedersingen mit der Veehharfengruppe. Zum Abschluss sprach Dekan Hermann Friedl ein »Wort auf den Weg«. (us)