Logo
Aktuell Ergebnis

70,5 Prozent: Stefan Wörner ist Pfullingens neuer Bürgermeister

Rund 70,5 Prozent der Pfullinger Wähler stimmen für den Verwaltungsfachmann. Martin Fink kommt auf rund 28,8 Prozent. Wahlbeteiligung bei 49 Prozent

Pfullingens neuer Bürgermeister Stefan Wörner mit seiner Familie.
Pfullingens neuer Bürgermeister Stefan Wörner mit seiner Familie. Foto: Meyer
Pfullingens neuer Bürgermeister Stefan Wörner mit seiner Familie.
Foto: Meyer

PFULLINGEN. Applaus brandet auf, als gegen 19.15 Uhr der neue Pfullinger Bürgermeister mit seiner Familie auf die Treppe vor dem Rathaus II tritt: Mit 70,5 Prozent der Stimmen hat Stefan Wörner die Wahl klar gewonnen. Er wird in den kommenden acht Jahren an der Spitze der Pfullinger Verwaltung stehen und, so die Hoffnung, der Stadt tatsächlich den auf seinen Plakaten versprochenen »neuen Schwung« verleihen. Rund 100 Interessierte vor dem Rathaus empfangen ihn.

Auch für seinen Mitbewerber Martin Fink, für den 28,8 Prozent der Pfullinger Wähler gestimmt haben, gibt es anhaltenden Applaus.

Als um 18.10 Uhr das Ergebnis aus dem ersten ausgezählten Wahlbezirk auf der Leinwand im Sitzungssaal erscheint, ist der Trend vorgegeben: Wörner liegt mit einem Stimmenanteil von 73,5 Prozent deutlich vor Fink mit 26,5 Prozent. Alle weiteren Ergebnisse bewegen sich im Bereich von 66,2 bis 77,7 Prozent für Wörner sowie 24,4 und 33,8 Prozent für Fink. Am Ende steht fest: 49,05 Prozent der Wähler haben erneut ihre Stimme abgegeben, das sind rund fünf Prozentpunkte weniger als im ersten Wahlgang.

Als kurz vor 19 Uhr alle Wahlbezirke ausgezählt sind, ruft Gerd Mollenkopf, Vorsitzender des Wahlausschusses, Sieger und Verlierer für die offizielle Verkündung des vorläufigen Endergebnisses in den Sitzungssaal, von wo das Ereignis per Livestream übertragen wird. Mollenkopf blickt zurück auf die Zeit seit dem 9. Februar, als der Gemeinderat den Wahltermin bestimmt hatte. Knapp 15 000 Pfullinger seien aufgerufen gewesen, einen neuen Bürgermeister zu wählen. Die Bewerber, die laut Mollenkopf »unterschiedlicher nicht sein könnten«, hätten »leidenschaftlich« und in verschiedenen Medien über vielfältige Themen diskutiert. Mehr als 90 Tage habe der Wahlkampf in Pfullingen gedauert: Da beim ersten Wahlgang am 25. April keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit hatte erlangen können, musste noch eine Ehrenrunde eingelegt werden. Er dankt den 170 ehrenamtlichen Wahlhelfern, die am Sonntag im Einsatz gewesen sind. Mollenkopf verkündet das Wahlergebnis und stellt fest: »Pfullingen hat wieder einen Bürgermeister!« Er gratuliert dem Sieger und überreicht Sandra Wörner einen Blumenstrauß.

»Ich bin überwältigt!«, sagt Wörner und strahlt unter der Maske. Er habe nicht mit einem »so tollen Wahlergebnis« gerechnet. »Ich freue mich riesig, eine so deutliche Mehrheit erhalten zu haben«, betont er, » das gibt mir Rückhalt, gemeinsam mit dem Gemeinderat und der Verwaltung die richtigen Weichen für die Zukunft der Stadt zu stellen.« Aus den vielen Gesprächen der vergangenen Wochen habe er viele gut Ideen und Anregungen mitgenommen. »Pfullingen hat Potenzial, bei den Unternehmen, in den Vereinen und in der Bürgerschaft«, hebt er hervor. Ähnliche Worte wiederholt Wörner später auf der Rathaustreppe und kündigt an, dass er alsbald, wenn die Pandemielage es wieder erlaube, mit den Pfullingern anstoßen wolle: Fest und Freibier auf dem Marktplatz würden nachgeholt.

Eine Gratulation zum »klaren und eindeutigen Ergebnis« kommt von Martin Fink. »Die Mehrheit der Wähler hat entschieden«, stellt er fest und merkt an: »Der Wahlkampf hat große Erwartungen geweckt. Ich wünsche Ihnen eine gute Hand, Gesundheit und das notwendige Glück.« Er freue sich auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit, hebt Fink hervor. Abstimmungsbedarf werde es sicher schon bald geben, da er zunächst als ehrenamtlicher Bürgermeister-Stellvertreter weiter die Geschäfte der Stadt führen werde.

Auf Nachfrage erklärt Wörner, er werde nun in Kirchheim zunächst »eine geordnete Übergabe« seiner Aufgabenbereiche in die Wege leiten. Er rechne damit, dass es Juli oder August werde, bis er das Amt in Pfullingen antreten könne. Und er werde nun auch nach einer Wohnung Ausschau halten. Er habe schon Angebote erhalten, die er jetzt in Augenschein nehmen wolle. (GEA)