PFULLINGEN. Die Fluchtbewegung aus der Ukraine nach Deutschland hält an. Wie das Bundesinnenministerium am Freitag mitteilte, hat die Bundespolizei seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine die Ankunft von insgesamt 253.157 Kriegsflüchtlingen festgestellt. Innerhalb eines Tages kamen rund 7.000 Flüchtlinge neu hinzu - ein Teil davon ist heute Mittag in Pfullingen eingetroffen.
100 Feldbetten stehen in der Schönberghalle bereit
Mehrfach wurde ihre Ankunft angekündigt, heute ist es tatsächlich passiert: Gegen 12 Uhr kam ein Bus mit etwa 40 Flüchtlingen aus der Ukraine an der Schönberghalle an. Zum Großteil sind es Frauen und Kinder, wie Markus Hehn, Pressesprecher der Pfullinger Stadtverwaltung dem GEA mitteilt. Für die Neuankömmlinge ging es zunächst zum Corona-Test, dann zur Registrierung, dann in die Unterkunft.
Die Schönberghalle kann maximal bis zu 150 Menschen beherbergen. Derzeit stehen dort 100 Feldbetten, die Hälfte davon im ersten Drittel der Halle, das mit Trennwänden versehen ist. Hier werden sich die rund 40 Flüchtlinge niederlassen, sagt Hehn. Ehrenamtliche Helfer und Übersetzer unterstützen bei Organisation und Kommunikation. Bislang funktioniere alles ohne Probleme. »Darüber sind wir froh und stolz«, so Hehn.
Auch die 14-jährige Emilia und ihre Großmutter Lyudmila sind heute in Pfullingen angekommen. Vor vier Tagen haben sie ihre Heimatstadt in der Provinz Charkiw verlassen, sind zunächst nach Lwiw geflohen, anschließend über Polen nach Deutschland gekommen. Emilia spricht ein wenig Deutsch, die Worte, die fehlen, übersetzt eine der ehrenamtlichen Dolmetscherinnen. Emilias Eltern sind noch in der Ukraine, helfen derzeit in ihrem Wohnort ebenfalls als Ehrenamtliche mit. Wann sie sie wiedersehen wird ist derzeit unklar. Sie hoffe, schon bald wieder in die Schule gehen zu können, erzählt Emilia.
Großmutter mit Tränen in den Augen
Ihre Großmutter hat Tränen in den Augen. Sobald der Krieg vorbei ist, hofft sie in die Ukraine zurückkehren zu können. Beide betonen, wie dankbar sie Deutschland seien, dass sie hier aufgenommen werden. Ein Eindruck, den vor Ort in der Schönberghalle auch Olga Stesel von der Stadtverwaltung hat. Sie koordiniert die Ankunft der Ukrainer mit. Gut zwei Stunden nach der Ankunft der Geflüchteten sagt sie: »Es ist eine sehr entspannte und dankbare Atmosphäre.«(GEA)