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Aktuell Engagement

20.055 Mitgliedsjahre in der Gewerkschaft in Eningen gefeiert

Jubilarehrung der IG Metall Reutlingen-Tübingen am Freitagabend in der Eninger HAP-Grieshaber-Halle

Am Freitagabend wurden in Eningen unter anderen auch Manfred Kehle und Ludwig Wittel (3. und 4. von links) für 75 und 70 Jahre M
Am Freitagabend wurden in Eningen unter anderen auch Manfred Kehle und Ludwig Wittel (3. und 4. von links) für 75 und 70 Jahre Mitgliedschaft von Kai Lamparter (von links), Claudia Hülsken und Matthias Fuchs (rechts) geehrt, rechts neben seinem Vater steht Frank Wittel (2. von links), der auch schon 40 Jahre in der IG Metall ist. Foto: Norbert Leister
Am Freitagabend wurden in Eningen unter anderen auch Manfred Kehle und Ludwig Wittel (3. und 4. von links) für 75 und 70 Jahre Mitgliedschaft von Kai Lamparter (von links), Claudia Hülsken und Matthias Fuchs (rechts) geehrt, rechts neben seinem Vater steht Frank Wittel (2. von links), der auch schon 40 Jahre in der IG Metall ist.
Foto: Norbert Leister

ENINGEN. »Wir freuen uns, heute Abend hier feiern zu können«, betonte Claudia Hülsken als Erste Bevollmächtigte der IG Metall Reutlingen-Tübingen am Freitagabend in der Eninger HAP-Grieshaber-Haller. Insgesamt 691 Jubilare waren geladen worden, beim Addieren all der Mitgliedsjahre kamen Hülsken wie auch Festredner Matthias Fuchs auf die unglaubliche Zahl von 20.055.

Die Ehrung langjähriger Mitglieder der Metall- und Elektrogewerkschaft habe eine lange Tradition, sagte die Erste Bevollmächtigte. Sie erinnerte daran, »hinter jedem Erfolg der IG Metall stehen Menschen, die sich engagieren«. Vor allem in den Betrieben der Geschäftsstelle Reutlingen-Tübingen finden sich laut Hülsken »viele Menschen mit Herz, Mut und Verstand«. Sie sagte »Dank für Eure Treue und Eure Verlässlichkeit«.

20.055 Mitgliedsjahre

Als Festredner hatte Matthias Fuchs aus der IGM-Bezirksleitung Baden-Württemberg genauso wie seine Kollegin Hülsken zu Beginn seiner Ausführungen betont: »Gute Arbeit, gutes Leben, IG Metall – das gehört zusammen wie das Amen in der Kirche.« Insgesamt sechs Jubilare wären am Freitagabend in Eningen für 75 Jahre Mitgliedschaft geehrt worden, elf für 70 Jahre, 32 für 60 Jahre, 133 Jubilare waren seit 50 Jahren dabei, 236 seit 40 und 273 seit 25 Jahren.

Von den Mitgliedern der IG Metall, die schon seit unglaublichen 75 Jahren in der Gewerkschaft sind, war einzig Manfred Kehle gekommen. Er war nach den Worten von Fuchs »schon dabei, als das Grundgesetz 1949 geboren wurde«. Und genau das bilde seitdem ein »stabiles Fundament für Freiheit und Demokratie – was heute keine Selbstverständlichkeit mehr ist«, so der Gewerkschaftssekretär. »Wir müssen uns kontinuierlich für die Demokratie einsetzen, denn wir sind eine demokratische Bewegung, Demokratie ist unsere DNA.«

Neben Kehle stand am Freitagabend Ludwig Wittel in der HAP-Grieshaber-Haller: Der heute 89-Jährige brachte es auf stolze 70 Jahre Mitgliedschaft. Er ist also 1954 in die Gewerkschaft eingetreten, im Jahr als die männliche Fußballnationalmannschaft den ersten Weltmeister-Titel holte, wie Matthias Fuchs hervorhob. »Ihr Jubilare seid ein lebendiger Teil unserer Geschichte.« Der besondere Clou an diesem Abend: Neben Ludwig Wittel wurde auch sein Sohn Frank Wittel für mittlerweile 40 Jahre in der IG Metall geehrt.

»Wir haben beide Industriemechaniker gelernt und als ich 1984 in der Strickmaschinenfabrik Stoll meine Lehre begann, hatte mein Vater gesagt: Wenn da im Betrieb einer von der Gewerkschaft kommt und er fordert dich auf, beizutreten – dann unterschreibst du«, sagte Frank Wittel schmunzelnd. Und so habe er es denn auch gemacht.

Hinter jeder Ehrung eine Geschichte

Claudia Hülsken und Kai Lamparter überreichten als Bevollmächtigten-Duo Blumen an Kehle und Ludwig Wittel – der Sohn, der nebenher noch Chef der Freiwilligen Feuerwehr in Reutlingen ist, muss noch ein paar Jahre warten, bis er einen Blumenstrauß von der IG Metall erhält.

Am Freitagabend ging es nach der Ehrung der zahlreichen Jubilare über ans Büffet zum Abendessen, »danach kommt dann fetzige Musik«, hatte die Reutlinger-Tübinger IG Metall-Chefin versprochen und auch die Bedeutung dieser Veranstaltung hervorgehoben. Genauso wir ihr Kollege Lamparter: »Ich habe einen Heidenrespekt vor dieser Jubilarehrung.«

Weil hinter all den Ehrungen jeweils eine ganz persönliche und eigene Geschichte der Geehrten steht. Mit viel Einsatz für »die Werte der Solidarität, des Zusammenhalts und für eine bessere Zukunft« in den Betrieben, wie auch Fuchs betont hatte.