DETTINGEN. Am Mittwochabend gewährte »Ermstal hilft« über 100 Interessierten einen Einblick in seine Arbeit. Seit knapp drei Jahren engagiert sich der Verein unermüdlich für die Unterstützung der Ukraine – ein Engagement, das nicht nur humanitäre Hilfe leistet, sondern auch Menschlichkeit und Nächstenliebe in Krisenzeiten vermittelt.
Zu Beginn des Kriegs wurden knapp 600 Geflüchtete dank Gastgeberfamilien im Ermstal unbürokratisch aufgenommen. Diese Solidarität und Hilfsbereitschaft ist überwältigend und hat vielen Menschen einen sicheren Ort geboten.
Welche Erfolgsgeschichten der Hilfsverein zu verzeichnen hat
Im weiteren Verlauf berichteten die Gründer Simon Nowotni und Martin Salzer gemeinsam mit zahlreichen Unterstützern über die Entwicklung der Initiative. Nicole Martel, Leiterin der Annahmestelle, schilderte die aufwendige Organisation hinter der Sammlung von Hilfsgütern, die für Transporte in die Ukraine vorbereitet werden. Dabei spielt Horst König, ein engagierter Ruheständler, eine zentrale Rolle. Er koordiniert zwischenzeitlich nicht nur die Transporte, sondern hat auch zahlreiche schon selbst durchgeführt. Mit bewegenden Worten schilderte er seine Begegnungen mit den Menschen vor Ort, die von Dankbarkeit und Herzlichkeit geprägt sind.
Anja Webb warf einen Blick auf die Sprachkurse, die ukrainischen Geflüchteten den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert haben. Ukrainische Teilnehmer bedankten sich für diese Unterstützung, die ihnen neue Perspektiven eröffnet hat. In Metzingen und Bad Urach gibt es vergleichbare integrative Angebote.
Ein weiteres Highlight des Abends war die Vorstellung spezieller Projekte wie die Rettung verletzter Menschen, über die Simon Jell berichtete, sowie Delegationstouren in die Ukraine, deren Vorteile Jochen Kleih aufzeigte. Diese Touren, an denen Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Bildung teilnehmen, schaffen wichtige Netzwerke und sorgen dafür, dass dringend benötigte Hilfe weiterhin geleistet werden kann.
Wichtige Elemente: Solidarität und Engagement
Die Erfolgsgeschichten von den drei Engeln – Ludmilla, Victoria und Olena – drei ehemaligen Geflüchteten, die inzwischen in unbefristeten Arbeitsverhältnissen stehen, sind beeindruckende Beispiele für gelungene Integration und die nachhaltige Wirkung von Ermstal hilft.
Doch das Engagement bleibt eine Herausforderung: Ohne Zugang zu öffentlichen kommunalen Fördermitteln – diese stehen ausschließlich im Rahmen der Solidaritätspartnerschaft zur Verfügung – ist der Verein vollständig auf Spenden angewiesen. »Wir sind unendlich dankbar für die Unterstützung jedes Einzelnen«, betonen Nowotni und Salzer. »Gemeinsam zeigen wir, wie wichtig Solidarität und Engagement für die Menschen in der Ukraine und den Frieden in Europa sind.«
Wie man der Ukraine-Initative helfen kann, steht hier. (eg)