METZINGEN/TÜBINGEN. Umsteigefrei im Intercity von Tübingen über Reutlingen, Metzingen und Stuttgart bis nach Köln oder Berlin – das war einmal. Schon seit der ersten prekären Coronaphase im März ist das IC-Zugpaar Loreley 2010/2011 bzw. 1917 Geschichte, zumindest vorübergehend. Das hat eine Stuttgarter Bahnsprecherin dem GEA mitgeteilt. »Angesichts der coronabedingt schwächeren Nachfrage müssen einzelne Verstärkerzüge im Fernverkehrsnetz weiterhin ausfallen«, begründet eine Bahnsprecherin die für Reisende unbequemere Lage, auf die ein GEA-Leser aufmerksam gemacht hatte.
Zu diesen Verstärkerzügen, die das stündliche IC- oder ICE-Basisangebot auf festen Verbindungen ergänzen, zählt auch das IC-Zugpaar »Loreley«. Freilich verstärkt dieses Zugpaar im Neckartal anders als etwa zwischen Stuttgart und Mannheim oder im Rheintal zwischen Mainz und Köln keine fest getaktete Fernverkehrslinie, sondern bildet selbst die einzigen Fernzüge.
Verweis auf Regionalzüge
Die Bahnsprecherin verweist Reisende, die gerne den IC genommen hätten, auf das Nah- und Regionalverkehrsangebot. »Als Alternative zum morgendlichen IC 2010 (Tübingen ab 6.11 Uhr, Stuttgart an 7.09 Uhr) besteht eine ähnlich schnelle Verbindung mit dem Nahverkehr (RE 10b, Tübingen ab 6.04 Uhr, Stuttgart an 7.11 Uhr)«. Von Stuttgart aus gibt es nach Mannheim, Köln und Dortmund schnelle Verbindungen, allerdings müssen die Fahrgäste umsteigen. Das gilt auch für die Gegenrichtung, in der die Bahnsprecherin als Alternative zum abendlichen IC 2011 (Stuttgart ab 18.51 Uhr, Tübingen an 19.50 Uhr) eine ähnlich schnelle Verbindung mit dem Regionalverkehr empfiehlt: (RE 10b, Stuttgart ab 18.52 Uhr, Tübingen an 19.53 Uhr). Und statt des nur sonntags verkehrenden IC 1917 (Stuttgart ab 20.51 Uhr – Tübingen an 21.53 Uhr) mögen Reisende den IRE 6 nehmen, der Stuttgart um 21.15 verlässt und Tübingen um 22.01 Uhr erreicht, allerdings anders als der IC mit Zwischenhalt nur in Reutlingen.
Wann die ICs wieder nach Nürtingen, Metzingen, Reutlingen und Tübingen fahren werden, ließ die Sprecherin offen. Im bis 12. Dezember gültigen Fahrplan sind sie weiter verzeichnet. Ebenfalls offen ist, wann das Neckartal systematisch, also regelmäßig getaktet ins Fernverkehrsnetz der Bahn eingebunden wird. »Derzeit gibt es noch keinen finalen Planungsstand, zu gegebener Zeit werden wir informieren«, so die Bahnsprecherin. (pfi)