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Was ein Berliner bei der Metzinger Feuerwehr macht

Ein Praktikant aus der Bundeshauptstadt verrichtet derzeit seinen Dienst bei der Feuerwehr Metzingen

Hauptbrandmeister Martin Welz-Kanabaja (rechts) aus Berlin absolviert ein studienbezogenes Praktikum bei den Metzinger Brandschü
Hauptbrandmeister Martin Welz-Kanabaja (rechts) aus Berlin absolviert ein studienbezogenes Praktikum bei den Metzinger Brandschützern. FOTO: PRIVAT
Hauptbrandmeister Martin Welz-Kanabaja (rechts) aus Berlin absolviert ein studienbezogenes Praktikum bei den Metzinger Brandschützern. FOTO: PRIVAT

METZINGEN. Der 34-jährige Hauptbrandmeister Martin Welz-Kanabaja studiert Management in der Gefahrenabwehr an der Akkon Hochschule in Berlin und ist Berufsfeuerwehrmann bei der Berliner Feuerwehr. Als Notfallsanitäter und Praxisausbilder ist er normalerweise auf der Lehrrettungswache Mitte eingesetzt. Seine Schwerpunkte im Praktikumszeitraum in Metzingen sind der vorbeugende Brand- und Gefahrenschutz sowie die Sachgebiete Einsatz, Ausbildung und Katastrophenschutz. Schon optisch hebt sich der Feuerwehrmann aus der Bundeshauptstadt in seiner sandfarbenen Schutzbekleidung mit dem Berliner Bären auf dem Rücken von den rot gekleideten Feuerwehrleuten aus dem Ermstal ab, die bekanntlich das Krauthäuptle und den Stadtnamen auf dem Rücken tragen.

Im Rahmen seines Studiums wollte der Hauptbrandmeister eine kleinere Feuerwehr in einem anderen Bundesland kennenlernen. Seine Wahl auf Metzingen ist schließlich nicht zuletzt aus familiären Gründen getroffen worden, ist seine Frau doch gebürtige Metzingerin. Während seines Praktikums bekommt er Einblicke in die verschiedenen Sachgebiete. Als lehrreich bezeichnet er die Begehungen im Rahmen des vorbeugenden Brandschutzes, aber auch die Mitarbeit in der Technik oder Feuerwehrverwaltung. Diese Einblicke bekommt der Feuerwehrmann in der Bundeshauptstadt nicht, wo es für die jeweiligen Spezialgebiete Fachpersonal gibt.

Überrascht von der Struktur

In den ersten Tagen war der Hauptbrandmeister von der kleinstädtischen Struktur im Ermstal durchaus überrascht. Ein Beispiel: In Metzingen und Glems gibt es zusammen rund 120 Feuerwehrleute in den beiden Einsatzabteilungen. Das ist etwa die Anzahl der Feuer- und Rettungswachen sowie Stadtorte der Freiwilligen Feuerwehr in Berlin. Dort gibt es neben rund 1.500 Freiwilligen mehr als 5.500 Berufsfeuerwehrleute. Diese rücken im Jahr zu mehr als einer halben Million Einsätzen aus.

Im Vergleich zu den rund 800 Alarmen pro Jahr in Metzingen ist das natürlich nichts, aber Martin Welz-Kanabaja hat festgestellt, dass sich die Einsatzarten in den doch sehr unterschiedlichen Städten durchaus ähneln. Alarme über Brandmeldeanlagen, technische Hilfeleistungen und Kleinbrände bestimmen den Einsatzalltag sowohl in der Millionenmetropole, als auch in der Kelternstadt. Neu ist für ihn der Stellenwert der Freiwilligen Feuerwehr definiert worden: In Berlin unterstützen die ehrenamtlichen Kräfte die hauptberuflichen Feuerwehrleute. In Metzingen wird das Feuerwehrwesen von Freiwilligen getragen, die von den hauptberuflichen Kräften unterstützt werden. Möglich geworden ist das Praktikum, weil die Feuerwehr Metzingen seit Sommer vom Innenministerium Baden-Württemberg als Ausbildungsbehörde für den mittleren feuerwehrtechnischen Dienst sowie als Ausbildungsstelle für den gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst anerkannt worden ist. (eg)