GRABENSTETTEN. Damit hatte nun wirklich niemand gerechnet. Auf dem Titelblatt des Mitteilungsblatts Nummer 25 sieht man Roland Deh neben Ministerpräsident Winfried Kretschmann und den Amtskollegen Siegmund Ganser (Hülben) und Roman Weiß (Erkenbrechtsweiler) bei der Einweihung des Heidengrabenzentrums. Zwei Seiten weiter dann der persönliche Brief des Bürgermeisters zu den Wahlen am 9. Juni, wo Deh für die FWV in den Kreistag wollte.
»Gerne hätte ich die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre fortgesetzt«
Sein Ergebnis in Grabenstetten habe ihn »sehr nachdenklich gemacht«, schreibt Deh, »mit meinem erzielten Ergebnis von 659 Stimmen musste ich zur Kenntnis nehmen, dass ich über 44 Prozent weniger an Stimmen als im Jahr 2019 erhalten habe«. Dieses »schlechte Abschneiden«, so Deh, könne er sich »nach reiflichen Überlegungen nur so erklären, dass Grabenstetten sich einen anderen neuen Bürgermeister oder eine andere neue Bürgermeisterin wünscht«.
»Ich bin Demokrat genug, Schlüsse aus dem Wahlergebnis zu ziehen«
»Gerne hätte ich die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre mit Ihnen, dem Gemeinderat und vor allem mit meinem Team im Rathaus fortgesetzt«, schreibt Deh, »ich bin aber Demokrat genug, um dieses Wahlergebnis zu respektieren und die Schlüsse daraus zu ziehen.« Er werde im Gegensatz zu seiner jüngsten Aussage im Gemeinderat deshalb als Bürgermeister-Kandidat für Grabenstetten nicht mehr zur Verfügung stehen, so der 61-Jährige. (GEA)