WANNWEIL. Die etwa 90 Teilnehmer beim jährlichen Markungsputz in Wannweil konnten mit der Wintersonne um die Wette strahlen, denn endlich sind die Müllmengen deutlich weniger geworden »Es war deutlich weniger Müll als bei den die letzten Malen. Etwa 500 Kilo sind zusammengekommen«, so das Fazit von Hauptamtsleiter Jonas Baier nach Rücksprache mit den einzelnen Gruppen und dem Bauhof.
Besondere Funde gab es nicht, so eine weitere erfreuliche Feststellung. Sind Müllsünder umweltbewusster geworden? Früher waren kartonweise Werbeprospekte, Möbel und Schrott wild entsorgt worden, fanden die ehrenamtlichen Müllsammler säckeweise Dosen, »Flachmänner« und andere Flaschen und lagen viele Zigarettenreste überall. Vieles war achtlos weggeworfen, vieles aber auch gezielt abgeladen, statt es vorschriftsmäßig über Rest- oder Sperrmüll zu entsorgen.
Blaue Säcke schnell gefüllt
Diesmal sah es besser aus. »Wenig Flaschenverschlüsse und Plastikbecher« verzeichneten Helfer, die schon jahrelang dabei sind. Trotzdem waren schnell viele blaue Müllsäcke gefüllt mit »Kleinzeug« wie Verpackungen von Naschereien, Scherben oder Handschuhen. Ein Marken-Handschuh, der noch nicht gefroren war und an einen Mast hinter der Uhlandhalle gebunden ist, wurde nicht eingesammelt, damit ihn der Besitzer noch finden kann, wenn er den Verlust bemerkt.
»Es ist sehr erfreulich, dass sich wieder so viele Bürger beteiligen und wir gemeinsam für die Sauberkeit in der Gemeinde unterwegs sind«, so Bürgermeister Dr. Christian Majer zu der ehrenamtlichen Gemeinschaftsaktion, bei der sich viele Vereine und Organisationen und auch Bürger ohne Vereinsbindung beteiligen. Die Koordination und Organisation liegt bei Hauptamtsleiter Jonas Baier, der sich lobend über die Zusammenarbeit äußerte: »Die Gruppen arbeiten sehr engagiert selbstständig und unabhängig voreinander, melden uns die Teilnehmerzahl für die Vespervorbereitungen und organisieren sich selbst. Die gefüllten Müllsäcke stellen sie gut sichtbar ab an Straßen, Wegen und Wiesen, damit das Bauhofteam sie einsammeln kann.«
Schon seit der Kindheit dabei
Der Frühjahrsputz auf der Wannweiler Gemarkung hat noch einen anderen Aspekt, als nur für die Sauberkeit gemeinsame Sache zu machen: Die Aktion verbindet die Bürger untereinander und macht offensichtlich auch Freude. Sonst wären manche Teilnehmer nicht schon seit ihrer Kindheit dabei und in ihrer Freizeit den Müll anderer aufsammeln.
Nicht nur für Familie Wagner vom Förderverein der Uhlandschule war der Samstagvormittag ein Familienausflug mit Sammeleffekt. Sie ließen dafür andere Termine ausfallen – wie den Anglerflohmarkt in Kirchentellinsfurt. Die Kinder fahndeten als kleine und größere Mülldetektive nach jedem noch so kleinen Fremdkörper in der Natur, die Eltern trugen Säcke und Eimer und sammelten eifrig mit. Die gemeinsame Arbeit im Ziegenstall hat die Familie auf das nächste Wochenende verschoben, denn auch er muss regelmäßig gesäubert werden. Auf der Gemarkung kann jeder Verantwortung übernehmen, indem sie oder er Müll aufsammelt. So, wie es immer mehr Bürger machen, und selbst auch nichts achtlos in die Landschaft werfen. Das gilt nicht nur für die nun wieder besonders saubere Gemeinde Wannweil. (GEA)