BAD URACH. Zwei Schwestern aus Sirchingen traten bei »Ninja Warrior Germany« gegeneinander an – zumindest indirekt. Melanie Burdukov stellte sich in der am Freitagabend ausgestrahlten Folge dem anspruchsvollen Hindernisparcours der RTL-Show, während ihre Schwester Valerie im vergangenen Jahr als Kandidatin am Start war und diesmal von Moderatorin Laura Wontorra interviewt wurde. »Ich bin heute tatsächlich aufgeregter als damals«, gestand Valerie. »Wir fiebern alle sehr mit und sind mega-stolz, dass Melanie heute auch die Chance bekommt.« Mit »wir« meinte sie Mama Irina und Papa Nikolai, die zur Unterstützung dabei waren. Melanie winkte ihrer Familie zu, bevor es für sie losging.
Kommentator Frank Buschmann schwärmt
»Das ist bestimmt unangenehm, wenn die Familie im Publikum über einen redet, während man auf der Startplattform steht«, meinte Kommentator Jan Köppen. Aber die 21-Jährige wirkte konzentriert und meisterte das erste Hindernis ohne Probleme. Leichtfüßig schwang sie sich über die beweglichen Bretter und landete souverän auf der Landeplattform – begleitet von einem lauten Kreischen aus dem Publikum, das sie zum Lachen brachte. »Das war meine Schwester«, erklärte sie dem GEA später. »Ein bisschen hat mich das schon aus der Konzentration gebracht.«
Am zweiten Hindernis sprang die Drittliga-Turnerin des SV Hülben über ein Schwungrad in ein Kletter-Netz und griff beherzt zu. »Die hat ordentlich Power«, stellte Köppen beeindruckt fest. Co-Kommentator Frank Buschmann begeisterte etwas anderes: »Ich mag ihr Lachen im Gesicht beim Ausüben des Sports. Das ist wunderschön anzusehen. So macht das einfach Bock.«
»Jackpot« ist eine besondere Herausforderung
Beim nächsten Hindernis, dem »Jackpot«, musste sie an einer Art Wippe hangeln und je nach deren Ausrichtung mit ordentlich Präzision und Schwungkraft einen Ball in eine von drei Kammern befördern. Sie schaffte es knapp, ihn in die höchste Kammer rollen zu lassen - die günstigste Position für den Sprung zum nächsten Hindernis. Denn dabei ist die Distanz zum nächsten erreichbaren Griff am geringsten. Kommentator Buschmann jubelte laut: »Guck mal, was die für Kraft hat! Sogar an einem Arm schwingt sie da«. Er fragte sich jedoch, wie viel »Schmackes« sie noch habe. Mit einem breiten Lächeln setzte sich die Turnerin in Bewegung. Der Sportreporter fieberte mit: »Na komm, halt das!« Dann aber rutschte Melanie Burdukov kurz vor dem Zielgriff ab und landete im Wasser. »Oh nein!«, entfuhr es Buschmann. »Aber das war eine klasse Vorstellung – fröhlich und kraftvoll. So muss das sein.«
Darum geht's bei »Ninja Warrior Germany«
»Ninja Warrior Germany« ist eine seit 2016 vom TV-Sender RTL produzierte Spielshow. In dieser müssen die Kandidaten in möglichst kurzer Zeit verschiedene Hindernisparcours überwinden. Die neunte Staffel, die von Laura Wontorra, Jan Köppen und Frank Buschmann moderiert wird, läuft seit dem 18. Oktober immer freitags um 20.15 Uhr. Insgesamt gibt es sechs Vorrunden, zudem zwei Halbfinal-Folgen und zwei Final-Folgen. Die Kandidaten, die dabei in einem Parcours am weitesten kommen, ziehen in die nächste Runde ein. Wer im Finale alle Hindernisse absolviert und am Ende als Schnellster das finale Hindernis, den »Mount Midoriyama«, bezwingt, erhält den Titel »Ninja Warrior« sowie 300.000 Euro Siegprämie. Das ist bislang erst einem Kandidaten gelungen, dem Zirkus-Artisten René Casselly (2021). Schafft niemand den Final-Parcours komplett, bekommen der Kandidat und die Kandidatin, die am weitesten gekommen sind, eine Prämie von je 25.000 Euro. (der)
Melanie Burdukov selbst hat der Durchgang im Ninja-Parcours sichtlich Spaß gemacht. »Trotzdem wäre ich gern weitergekommen«, sagte sie. Ein Trost bleibt: Das indirekte Duell mit ihrer Schwester hat sie gewonnen, denn sie hat ein Hindernis mehr überwunden. Die Sirchingerin plant schon, es in der nächsten Staffel erneut zu versuchen – am liebsten im direkten Duell mit ihrer Schwester. (GEA)