BAD URACH. Kleinstabfall ergibt auch jede Menge Müll: Zu dieser Erkenntnis kamen vier Aktive des Arbeitskreises Klettern und Naturschutz Reutlingen und des Deutschen Alpenvereins (DAV), nachdem sie zwei Stunden lang am Samstag in einem Radius von gerade mal 50 Metern den Hanner Felsen hoch über Bad Urach von Unrat befreit hatten. »Wir kratzen eigentlich nur an der Oberfläche«, kommentiert Julian Ulrich mit Blick auf die prall gefüllten Mülltüten. »Ich hatte mir gedacht, dass wir viel finden, aber mit so viel Müll hatte ich nicht gerechnet.«
Auffallend viele leere Energiedrink-Dosen und Verpackungen eines inzwischen in Bad Urach ansässigen Schnell-Restaurants haben die Kletterer in der Felswand hängend von kleinen Absätzen aufgelesen und aus Ästen rausgeklaubt, dazu jede Menge Flaschen und sogar ein kunterbuntes Kissen oder auch Regenschirme. »An manchen Stellen da unten sieht es aus wie auf einer Müllhalde«, berichtet Martin Hafner und appelliert an alle Naturliebhaber, Müllfrevler ruhig darauf anzusprechen.
Richtig wütend macht das Kletter-Quartett – dazu gehörten auch Marcel Bürck und Gaspard Magarinos – die unzähligen Überbleibsel der Silvester-Knallerei, die Miniteile sind von kleinen Ästen kaum zu unterschieden. »Das gehört verboten«, fordert Julian Ulrich. (GEA)