NEUFFEN. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg und das Hauptstaatsarchiv Stuttgart haben kürzlich den Tagungsband »Burg und Festung Hohenneuffen. Neue Forschungen zu Herrschaft, Politik und Kultur« vorgestellt. Die Publikation präsentiert umfassende wissenschaftliche Erkenntnisse zur größten Ruine der Schwäbischen Alb.
Wichtige Lücke geschlossen
»Mit dieser Publikation schließen wir eine wichtige Lücke in der Dokumentation des Hohenneuffen und heben die wissenschaftliche Grundlage für unsere Vermittlung der Burggeschichte auf ein neues Niveau«, erklärte Patricia Alberth, Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten, bei der Buchvorstellung im Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Die Publikation basiert auf einer interdisziplinären Fachtagung aus dem Jahr 2023. Unter der Herausgeberschaft der Staatlichen Schlösser und Gärten wird die Geschichte des Hohenneuffen von der jungsteinzeitlichen Besiedlung des Umlandes bis heute dokumentiert. Auf 304 Seiten mit 200 Abbildungen und zwei Planbeilagen beleuchten renommierte Wissenschaftler die wechselvolle Vergangenheit der Anlage.
Die Festungsruine Hohenneuffen ist ein bedeutendes Wahrzeichen Baden-Württembergs mit einer reichen Geschichte, die bis ins Hochmittelalter zurückreicht. Trotz ihrer Bekanntheit blieb die wissenschaftliche Forschung zur Burg lange fragmentarisch. Der Tagungsband beleuchtet die wechselvolle Geschichte, von der Herrschaft der Herren von Neuffen bis zur Nutzung als touristisches Ziel. Mit einer Vielzahl an Beiträgen renommierter Forscher zeigt das Werk die strategische Bedeutung der Festung sowie ihre architektonischen Entwicklungen und kulturellen Facetten, wie etwa die Musik des Minnesängers Gottfried von Neuffen, die im Buch mit QR-Codes erlebbar gemacht wird.
Die Festungsruine Hohenneuffen, die jährlich rund 100.000 Besucher anzieht, zählt zu den eindrucksvollsten historischen Wehranlagen Baden-Württembergs. Die um 1100 errichtete Burg war zunächst Sitz der Herren von Neuffen bis sie 1301 in württembergischen Besitz überging.
Ausgebaut zur Landesfestung, war sie durch ihre strategische Lage uneinnehmbar, weswegen sie letztlich nur durch freiwillige Übergabe erobert werden konnte. Ihre militärische Bedeutung verlor sie 1801 und entwickelte sich zum touristischen Anziehungspunkt. (eg)
www.festungsruine-hohenneuffen.de