Metzinger Veranstaltungsring macht Straßenmusik

METZINGEN. Der Veranstaltungsring in Metzingen macht Straßenmusik. Ein Feld, mit dem sich der Verein bislang nicht befasst hat, der sonst eher abendfüllende Programme in der Stadthalle bietet. Doch Coronazeiten machen erfinderisch. Mit der kleinen Sommerreihe soll Musikern eine Plattform gegeben werden, eine Auftrittsmöglichkeit, die sie sonst derzeit kaum haben. Ein Nebeneffekt: »Wir sorgen für Belebung in der Innenstadt«, sagt die Kulturmanagerin des Veranstaltungsringes, Sandra Linsenmayer. Los geht es am Samstag, 15. August, neben dem Marktbrunnen vor dem Rathaus. Gespielt wird zwischen 10.30 und 13 Uhr. Dreimal eine halbe Stunde. Dies bei jedem Wetter, wie Linsenmayer betont, an fünf Samstagen bis einschließlich 12. September.

Die Sommerreihe wird in Kooperation mit der Metzinger Marketing und Tourismus GmbH umgesetzt. Die MMT sorgt für die Logistik, verzichtet dabei auf die sonst übliche Platzmiete, stellt zudem den Strom zur Verfügung und gut zehn Liegestühle, während der Veranstaltungsring fürs Programm verantwortlich zeichnet, das durchaus für jeden etwas bieten soll, das »sehr breit« ausgerichtet ist. Zum Beispiel mit dem Trio Khalkedon, das türkische und englische Coversongs in petto hat.

Auch Linsenmayer selbst ist dabei, die sich und ihren Duo-Partner Hans-Rainer Selig von SaHaRa als semi-professionell bezeichnet, während alle anderen, die im Lauf der Sommerreihe auftreten fast ausschließlich von ihrer Musik leben müssten. »Das hat schon alles Qualität.« Etwas, worauf der Veranstaltungsring achtet, dessen Veranstaltungen einen guten Ruf genießen.

Viel zahlen kann der Veranstaltungsring dafür kaum. Mehr als einen kleinen Anerkennungsbetrag gibt es nicht. »Wir haben dadurch ja auch keine Einnahmen.« Die Hoffnung, dass das Land im Rahmen des »Kultursommers« die Reihe unterstützt, hat sich leider zerschlagen, wie Linsenmayer sagt. Über entsprechende Spenden würden sich deshalb der Veranstaltungsring, aber auch die Musiker freuen, die zusätzlich auch – um richtige Straßenmusik-Atmosphäre zu schaffen – einen Hut in die Mitte stellen, wo Münzen oder gar Scheine landen dürfen, wenn es den Leuten gefällt. »Dafür fallen schließlich auch Gema-Gebühren an.« Sollte sich doch noch ein Fördertopf auftun, »werden wir die Künstler natürlich nachhonorieren«.

Ursprünglich hätte die Sommerreihe schon heute, Samstag, beginnen sollen. Doch die dafür gebuchten Musiker haben kurzfristig abgesagt. Wegen eines Engagements in der Schweiz, das deutlich besser dotiert ist, als das in Metzingen. »Dafür haben wir natürlich Verständnis«, erklärt Sandra Linsenmayer, die sich umso mehr auf den nächsten Samstag, 15. August, freut, wenn von 10.30 Uhr an das Duo Sandy & Udo Rock und Pop-Cover-Songs spielen.

Dass die vorgeschriebenen coronabedingten Abstände eingehalten werden, dafür will der Veranstaltungsring mit eigenem Personal sorgen. Denn eng kann es durchaus werden. Einige der Musiker haben laut Linsenmayer eine große Fangemeinde, beispielsweise Iris Oettinger, die mit ihrem Swing Trio in Metzingen auftritt. Linsenmayer hofft dennoch, dass es für alle, die vorbeischauen, entspannte Stunden werden.

Im Rahmen der Sommerreihe wird auch das neue Programmheft des Veranstaltungsringes verteilt. Dabei wurde versucht, die Veranstaltungen zusätzlich erneut aufzunehmen, die in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie ausgefallen sind. »Geplant wurde, als gäbe es Corona nicht«, erklärt Linsenmayer. Was dann wirklich über die Bühne geht, und vor allem vor wie viel Zuschauern, wird die Zukunft zeigen. »Wir fahren quasi auf Sicht.«

Feststeht: Alle Besucher müssen sich zuvor Eintrittskarten besorgen, »am besten eine Woche vorher«, wie Linsenmayer sagt, was auch für die Mitglieder des Veranstaltungsringes gilt, für die normalerweise ein gewisses Kontingent zurückgehalten wird. (GEA)