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Aktuell Ehrung

Lebensretter: Uracher Reserveoffizier befreit Mann aus sinkendem Auto

Der Uracher Reserveoffizier Winfried Schupp hat bei einer Wehrübung etwas ganz Besonderes geleistet - zum Dank darf er nun mit seiner Familie ein Jahr lang umsonst ins Uracher Höhenfreibad

»Handeln war das Gebot der Stunde«, sagt Oberstleutnant der Reserve Winfried Schupp (links, neben Bürgermeister Elmar Rebmann), der in der Oberpfalz einen Mann vor dem Ertrinken gerettet hat. Foto: Andreas Fink
»Handeln war das Gebot der Stunde«, sagt Oberstleutnant der Reserve Winfried Schupp (links, neben Bürgermeister Elmar Rebmann), der in der Oberpfalz einen Mann vor dem Ertrinken gerettet hat.
Foto: Andreas Fink

BAD URACH. Winfried Schupp hatte sich diesen Abend im Mai 2019 anders vorgestellt. Der Uracher war als Oberstleutnant der Reserve in der Oberpfalz. Beim Panzerbataillon 104 in Pfreimd leitete er eine 14-tägige Wehrübung. Auf dem Weg zum Abendessen sah er, wie vor ihm ein Auto von der Straße abkam und in die Naab fuhr. Ohne zu zögern, sprang er hinterher und zog mithilfe von zwei weiteren Helfern einen 56-Jährigen aus dem Auto und rettete ihn damit vor dem Ertrinken. Jetzt ehrte ihn Bürgermeister Elmar Rebmann in der Sitzung des Gemeinderats.

Es ging alles ganz schnell, erinnert sich der Uracher. Schupp hielt sofort an, mit ihm acht weitere Autofahrer. Alle telefonierten, der Reserveoffizier fackelte nicht lange und sprang ins kalte Wasser. Glücklicherweise hatte auch noch ein Mann, der im Schlauchboot unterwegs war, das Unglück bemerkt. Was tun, um den Mann aus dem Auto rauszuholen? Erst mal die Frontscheibe einschlagen. »Nicht ganz einfach bei Verbundglas«, sagt Schupp. Außerdem war die Öffnung zu klein, um den Verunglückten zu bergen.

Gemeinsam schafften es die Männer, den Kia mit der Strömung ans Ufer zu ziehen. Eine junge Frau half mit, das Unfallauto festzuhalten. Mit vereinter Kraft schafften es die Helfer, die Tür zu öffnen und den Mann aus dem Auto zu ziehen.

»Ich bin Staatsbürger in Uniform und im normalen Leben Lehrkraft an der Berufsschule in Kirchheim«, sagte Schupp im Gemeinderat. Seinen Schülern – der 54-Jährige unterrichtet an der Max-Eyth-Schule Mechatronik und Digitaltechnik – erklärt er immer und immer wieder, »gerade im Zeitalter des Individualismus«, wie wichtig es ist, zu handeln und Zivilcourage zu zeigen, sich nicht wegzuducken und nicht wegzublicken. In seinem Fall: sofort zu helfen und damit ein Menschleben zu retten. Als Leitspruch zitiert er Gustav Werner, der gesagt hat: »Was nicht zur Tat wird, hat keinen Wert.«

Der Lebensretter Winfried Schupp, der das DLRG-Rettungsschwimmer-Abzeichen in Silber hat, darf jetzt zum Dank mit seiner Familie ein Jahr lang umsonst ins Bad Uracher Höhenfreibad. (and)