GRAFENBERG. Die Grafenberger Bürgersolaranlage I wurde vor 20 Jahren auf dem Schuldach der Grundschule installiert. Die PV-Anlage produziert etwa 20.000 Kilowattstunden im Jahr. Da der Einspeisevertrag nach 20 Jahren ausläuft haben sich der Geschäftsführer der Bürgersolaranlage I Ulrich Boidol und Bürgermeister Volker Brodbeck zusammengesetzt.
Es war schnell klar, dass eine Nachnutzung der Solaranlage für die Eigennutzung des Sonnenstroms an der Grundschule Sinn ergibt, da hier ein Jahresstrombedarf von etwa 23.000 Kilowattstunden besteht. Die Klimaschutzagentur Reutlingen wurde von der Gemeinde beauftragt, ein Konzept zur Eignung und Nutzung von PV-Strom auf allen kommunalen Gebäuden zu erstellen. Hier wurde die Wirtschaftlichkeit für die Grundschule mit der Bestandsanlage festgestellt. Laut PV-Eignungsbericht der Klimaschutzagentur Reutlingen können circa 33 Prozent des Schulstrombedarfs durch die vorhandene PV-Anlage gedeckt werden, was einer Kosteneinsparung von rund 2.200 bis 2.700 Euro pro Jahr für die Gemeindekasse entspricht.
Gemeinde übernimmt Anlage
Im Gemeinderat herrschte Einigkeit, dass die Übernahme der Bürgersolaranlage I für 1.000 Euro zur Eigenstromnutzung eine sinnvolle und nachhaltige Investition und ein Beitrag zum Klimaschutz ist. Die bestehende Anlage kann kurzfristig zu einem Preis von circa 2.000 Euro zur Eigenstromnutzung umgerüstet werden, sodass der produzierte Strom in der Schule verwendet werden kann. Ungenutzter Strom kann mit einer Vergütung von circa 400 Euro jährlich ins Verteilungsnetz eingespeist werden.
Grafenbergs Bürgermeister Volker Brodbeck bezeichnete diese Vereinbarung als eine »Win-win-Situation«, da die Gemeinde für einen überschaubaren finanziellen Aufwand eine Solaranlage zur Eigenstromnutzung für weitere 10 bis 15 Jahre erhält und die Gesellschafter der Bürgersolaranlage eine nicht geplante Ausschüttung für den nun nicht erforderlichen Rückbau der Anlage erhalten. (eg)