METZINGEN-NEUHAUSEN. Mit ihren Tänzen und dem Gesang drückten die in der Region lebenden Ukrainer gestern die Liebe zu ihrem Heimatland aus, die Künstlerin Inessa Demchenko erzählt mit ihren künstlerischen Collagen alltägliche Geschichten aus dem Kriegsalltag. Alona Prylutska, eine der führenden Biologinnen in Europa zum Thema Fledermäuse hielt einen Kurzbericht, wie es diesen Tieren in den zerstörten Städten geht: Am Vorabend des zweiten Jahrestages des russischen Angriffskrieges hat »Ermstal hilft« zu einer Gedenkfeier in den Neuhäuser Bindhof eingeladen, und viele waren gekommen: Frauen, Männer und Kinder, die ihre ukrainische Heimat verlassen haben, wie auch Ehrenamtliche aus der Region, die auf unterschiedliche Weise den Geflüchteten hier und der ukrainischen Heimat gebliebenen Menschen helfen.
»Wir stehen gemeinsam gegen jede Form von Unterdrückung und streben nach einer friedlichen Welt«
Im Ermstal hatten Simon Nowotni und Martin Salzer aus Dettingen quasi sofort nach Kriegsbeginn reagiert und Hilfstransporte gestartet - bereits im März kamen die ersten geflüchteten Ukrainer hier an. Die verschiedenen Hilfen mündeten später in den Verein »Ermstal hilft«. Dessen zweiter Vorsitzender Martin Salzer der stellte eines klar: »Wir stehen gemeinsam gegen jede Form von Unterdrückung und streben nach einer friedlichen Welt.« Der Ukraine begegne man mit unerschütterlicher Solidarität: »Das Ermstal stehen an ihrer Seite.«
Das unterstrich auch Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh: Für die Menschen in der Ukraine beginne das dritte Kriegsjahr voller unmenschlichem Leid, der Unsicherheit und des Unfriedens – der Schock sei immer noch nicht verarbeitet, in der Ukraine wie auch hier im Ermstal und Deutschland: Die Vorstellung eines friedlichen Miteinanders in Europa sei erschüttert worden. In der Region habe »Ermstal hilft« gezeigt, dass man gemeinsam wirksam sein könne und in dunkelsten Zeiten für Hoffnung sorge.
»Wir wissen nicht, wie lange diese Hilfe noch erforderlich sein wird. Ich habe die dringende Bitte, dass sie weitermachen«
Carmen Haberstroh sprach den Aktiven auch im Namen ihrer Amtskollegen Michael Hillert (Dettingen) und Elmar Rebmann (Bad Urach) ihre Hochachtung für ihre Leistung und den unermüdlichen Einsatz aus. »Wir wissen nicht, wie lange diese Hilfe noch erforderlich sein wird«, machte sie deutlich. In Zeiten von Ermüdung und Resignation seien solche Hilfen indes nicht selbstverständlich: »Ich habe die dringende Bitte, dass sie weitermachen.« Und eine weitere Hoffnung äußerte die Oberbürgermeisterin im Sinne von Mitmenschlichkeit, Solidarität und Partnerschaft: »Lassen sie uns im dritten Kriegsjahr weiter gemeinsam Lösungen finden.«