METZINGEN/BAD URACH. Normalerweise wäre der gestrige Sonntag ein Festtag gewesen. Als »Weißer Sonntag« ist er im Kalender bezeichnet. Der Tag der Erstkommunion, die Erneuerung der Taufe, ein Sonntag, an dem in allen katholischen Kirchen gefeiert wird, auf den sich Kinder und Familien lange vorbereiten. Doch das Coronavirus hat das in diesem Jahr verhindert.
Alle nähmen es gelassen hin, denn das Sakrament werde ja auf jeden Fall gespendet, nur später als üblich. »Die Erstkommunion findet dieses Mal eben unter anderen Vorzeichen statt«, sagt der katholische Pfarrer der Bonifatiusgemeinde in Metzingen, Hermann Weiß. »Die Kinder verstehen das und freuen sich jetzt auf den neuen Termin«, ergänzt Christine Herzig vom Metzinger Elternteam, das die Vorbereitungen fast abgeschlossen hatte. »Wir hätten daheim gefeiert und machen das dann auch im Herbst so. Aber noch ist ja alles offen, wann das Fest stattfindet.«
Kleine Probleme kann es mit der Festkleidung geben, denn Kinder wachsen bekanntlich schnell, so dass manches vielleicht nicht mehr passen könnte. »Wir haben noch nichts gekauft«, sagt beispielsweise Melanie Stoiber-Lipp, die eine Gruppe in Riederich begleitet. Das wolle sie erst erledigen, wenn der neue Termin feststeht. Die Tochter von Andreas Hermann vom Grafenberger Vorbereitungsteam wird das Kleid ihrer Schwester tragen. Das hätte geändert werden müssen, »doch jetzt wächst sie vielleicht noch rein«. Auch seine Gruppe nimmt die Verschiebung der Erstkommunion »total entspannt«.
Zur Metzinger St. Bonifatius-Gemeinde gehören außerdem Riederich und Grafenberg mit insgesamt 55 Erstkommunionkindern in diesem Jahr. Zur Bad Uracher Gemeinde St. Josef zählen Dettingen und die Albgemeinden mit insgesamt 43 Erstkommunionkindern. »Zuerst waren die Kinder etwas enttäuscht, aber sie freuen sich jetzt auf den neuen Termin«, sagt Pfarrer Alain aus Bad Urach. Noch ist nicht bekannt, wann und in welcher Form gefeiert werden kann. (GEA)