WANNWEIL. Es sind besondere Bäume, die seit einiger Zeit vor der Johanneskirche in Wannweil wachsen. Sie sind klein noch, aber von großer Bedeutung. Der Rizinusbaum, der Feigenbaum, der Judasbaum – sie sollen eine Beziehung schaffen zwischen außen und innen, zwischen Garten und Kirche. Es ist ein Bibelgarten, der am Sonntag nach dem Gottesdienst offiziell eingeweiht wurde.
Vor drei Jahren entstand die Idee für diesen besonderen Garten. Der Kirchengemeinderat war damals nicht zufrieden mit den spärlichen Pflanzen, die vor der Kirche dahin vegetierten. »Wir haben uns überlegt, wie wir pflanzlich etwas Neues machen können«, erzählte Kirchengemeinderätin Inken Zyschka am Sonntag.
Ein Garten der Schutz bietet, aber nicht abgeschlossen ist
Gabriele Brückner, eine Pfarrerin im Ruhestand, war erst zwei Jahre zuvor nach Wannweil gezogen. Ihr gefiel die Kirche, sie war ihr aber zu dominant. Und sie bemerkte, dass es draußen vor dem Gebäude zwar eine große Bank rund um einen Baum gab, aber fast nie jemand darauf saß. Nach ihrer Meinung lag dies daran, dass der Garten vor der Kirche zu offen zur Straße hin war und deshalb wenig einladend, sich dort aufzuhalten.
Sie schlug deshalb den Bibelgarten vor, der durch seine Bäume zwar Schutz bieten, aber doch nicht abgeschlossen sein sollte. Und er sollte eine Beziehung zur Kirche herstellen.
Mit dem Handy mehr über den Garten erfahren
»Wir haben die Idee sofort aufgegriffen«, erzählte Zyschka. Und auch die Gemeinde, die mit dem Rathaus direkter Nachbar der Kirche ist, war sehr angetan von dem Bibelgarten, wie Bürgermeister Dr. Christian Majer berichtete, »eine wunderbare Aktion«. Ihn begeistert es auch, dass der Garten auch digital zu erleben ist. An den Pflanzen sind Tafeln ist jeweils ein QR-Code zu sehen, mit dem man über das Handy weitere Information zu der Pflanze erhält. Somit seien auch junge Menschen angesprochen. Der Bibelgarten sei »eine große Bereicherung für die Gemeinde«.
Auch Pfarrer Bernd Rexer freute sich über den neuen Garten. Für so eine Idee »braucht man aber Leute, die das auch machen«. Und deshalb sei er so froh über das tolle Bibelgarten-Team, das die Pflanzen weiter pflegt, über die Hilfe des Bauhofs und die gute Zusammenarbeit mit dem Bauamt. (GEA)