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Dettinger Königshöhe: Fertigstellung zur Gartenschaueröffnung

Der langjährige Hausleiter des gerontopsychiatrischen Pflegeheims, Jörg Scheika, begrüßt die Neubaupläne

Thomas Stäbler, Fachbereichsleitung Altenhilfe Ermstal/Alb (links) und Hausleiter Jörg Scheika im Garten des Pflegeheims Königsh
Thomas Stäbler, Fachbereichsleitung Altenhilfe Ermstal/Alb (links) und Hausleiter Jörg Scheika im Garten des Pflegeheims Königshöhe in Dettingen. FOTO: MÖSLE
Thomas Stäbler, Fachbereichsleitung Altenhilfe Ermstal/Alb (links) und Hausleiter Jörg Scheika im Garten des Pflegeheims Königshöhe in Dettingen. FOTO: MÖSLE

DETTINGEN. Nehmen Sie mich mit raus?", fragt eine Bewohnerin des gerontopsychiatrischen Pflegeheims Königshöhe in Dettingen, hoch über der Stadt, als sie den Hausleiter Jörg Scheika entdeckt, der auf dem Weg raus in den Garten ist. Er bietet der Frau mit dem bunt gestreiften Pullover seinen Arm an.

Die Türen im Pflegeheim Königshöhe für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen, insbesondere für Menschen mit Demenzerkrankungen, sind offen. Nur das breite Eisentor vor dem Garten ist verschlossen. Alle Bewohner bewegen sich frei und so viel sie wollen, bis sie abends ins Bett gehen. Mitarbeiter begleiten und unterstützen.

Verabschiedung in den Ruhestand

»Gerade diese Unruhe ist ein Verhalten, das im Zusammensein mit Mitbewohnern in klassischen Einrichtungen immer wieder zu Eskalationen und Krisen führt«, beschreibt Hausleiter Jörg Scheika. »Aber hier dürfen die Bewohner auffallen«, ergänzt er. Neben offenen Türen gehören viel Bewegung und offene Strukturen zum Konzept der Einrichtung, frei nach dem Prinzip: »Wir stellen uns auf die Bedürfnisse unserer Bewohner ein.« 55 ältere Menschen in Langzeitpflege leben auf der Königshöhe in drei Wohngruppen zusammen, Ärzte, Fußpfleger und Friseur kommen ins Haus. Konzept und Struktur hat Hausleiter Jörg Scheika wesentlich geprägt. Im Sommer 2024 verabschiedet er sich in den Ruhestand. Nach seiner ersten Berufskarriere als Sprengmeister wollte er etwas aufbauen, schaffen und pflegen, deshalb übernahm er nach seiner Ausbildung zum Altenpfleger in der Bad Uracher Haus am Berg gGmbH 2005 die Haus- und Pflegedienstleitung auf der Königshöhe.

Zusammen mit rund 50 Mitarbeitern, darunter viele Teilzeitkräfte, hat er in vielen Jahren ein gut ineinandergreifendes Netzwerk von Hauswirtschaft, Küche und Pflegebereich gestaltet und mit seiner Einrichtung viele Qualitätssiegel erworben. Er nennt es sein »berufliches Lebenswerk«, getragen von Begeisterung, Verantwortung und kollegialer Zusammenarbeit, unter anderem mit den weiteren Einrichtungen der BruderhausDiakonie im Ermstal. »Es gibt nichts Schlimmeres als Stillstand – Altenpflege heißt Herausforderungen annehmen und gestalten«, sagt Thomas Stäbler, Fachbereichsleiter Altenhilfe Ermstal/Alb der Bruderhaus-Diakonie.

Das betrifft die Strukturierung und die Umbauten des Pflegeheims sowie auch das sich Anpassen an das sich verändernde Klientel und seine Bedürfnisse. Das ehemalige Kurhaus Königshöhe wurde 1964 als Pflegeheim für psychisch langzeiterkrankte Frauen in Betrieb genommen. Ende der 1970er-Jahre entstand ein Neubau, die Königshöhe wurde zum gerontopsychiatrischen Zentrum. 1990 erhielt das Gebäude einen Erweiterungsbau und erfuhr als gerontopsychiatrisches Pflegeheim mit 50 Betten die Aufnahme in den Kreisaltenplan. Seit der Fusion der Haus am Berg gGmbH mit der Gustav-Werner-Stiftung gehört die Königshöhe seit 2003 zur heutigen Bruderhaus-Diakonie.

Hitzeschutz und Einzelzimmer

Schon seit ein paar Jahren planen die Verantwortlichen der Bruderhaus-Diakonie für die Königshöhe einen Neubau an einem neuen Standort. Die Landesheimbauverordnung schreibt ein Hitzeschutzkonzept und Einzelzimmer für die Heimbewohner vor. Rechtzeitig zur Gartenschau-Eröffnung in Bad Urach soll 2027 ein Haus für 60 Bewohner am Rand von Dettingen eröffnet werden. Jörg Scheika freut sich, dass seine Erfahrungen und Konzepte in die Planung des Neubaus eingeflossen sind. Diesen wird seine Nachfolgerin mit Fachbereichsleiter Thomas Stäbler realisieren. (eg)