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Bis jetzt ist Bad Urach gut durch die Corona-Krise gekommen

Erste Sitzung des Uracher Gemeinderats nach zweieinhalb Monaten coronabedingter Unterbrechung

Blick auf Bad Urach vom Hanner Felsen aus. Foto: Kathrin Kammerer
Blick auf Bad Urach vom Hanner Felsen aus.
Foto: Kathrin Kammerer

BAD URACH. Nicht wie sonst im großen Sitzungssaal des Rathauses, sondern in der Festhalle hat jetzt der Gemeinderat – mit gebührendem Sicherheitsabstand – getagt. Zum letzten Mal zusammengekommen waren die Bürgervertreter am 10. März. Bei der Viereinhalb-Stunden-Sitzung hatten sie den Haushalt für das laufende Jahr aufs Gleis gebracht. Wie’s derzeit aussieht, stehen die Chancen nicht schlecht, dass sie – im Gegensatz zu vielen anderen – keinen Nachtragshaushalt verabschieden müssen.

Die Stadt ist bis jetzt recht gut durch die Krise gekommen, könnte man die Corona-Rede von Bürgermeister Elmar Rebmann zusammenfassen. »Stand heute könnten wir sagen: Es ist o.k.«, so der Uracher Verwaltungs-Chef, »wir können die nächsten Wochen erst mal entspannt angehen.« Die Stadt hat derzeit rund sechs Millionen Euro liquide Mittel, so Rebmann, die Gewerbesteuer – eine ganz wichtige Einnahmequelle –, »liegt derzeit so im Plan, wie wir sie veranschlagt haben«. Die Situation könne sich jederzeit ändern, machte er mehrfach deutlich, »ich kann jetzt also noch nicht sagen, ob wir nicht doch noch einen Nachtragshaushalt brauchen, um uns den veränderten Gegebenheiten anzupassen«.

Rebmann ging über die guten Haushalts-Zahlen hinaus: In der Stadt sind – bei 95 bestätigten Infektionen – neun Menschen dem Virus zum Opfer gefallen, alle anderen sind genesen. Derzeit (Stand Dienstagabend) ist niemand infiziert. Ein ernstes Wort noch »an alle, die jetzt bereits wieder versuchen, für ihre eigenen politischen Zwecke einen Keil in die Gesellschaft zu treiben und von ›Corona-Chaos‹ oder von der ›Zerstörung der Demokratie‹ sprechen: Unser demokratischer Staat und seine politische Verwaltung haben in der Coronakrise bewiesen, dass sie absolut handlungsfähig sind – und zwar über Parteigrenzen hinweg«.

»Wir können zwar Betrieben in unserer Stadt keine Kredite geben, aber wir können dazu beitragen, laufende Kosten zu reduzieren«, sagt Rebmann. So konnten Unternehmen auf Antrag den Gewerbesteuer-Messbetrag senken und somit die Vorauszahlungen auf Null setzen – oder gleich die Stundung beantragen, zinslos. »Das Hilfspaket für die Wirtschaft ist bereits rege in Anspruch genommen worden«, sagt Rebmann. Bei der Kinderbetreuung ist die Stadt den Eltern insofern entgegengekommen, als die Kita-Gebühren im April und Mai ausgesetzt wurden.

Trotz der zu erwartenden Steuerausfälle sollen laufende Projekte fortgesetzt und zu Ende gebracht werden. Die Uhenfelssteige ist eh bald fertig, das Dorfgemeinschaftshaus Seeburg wird fertiggestellt. Fertiggestellt wird auch das Bürgerbüro im Rathaus, der Schulhof der Grundschule Wittlingen und der Aufbau des Nahwärmenetzes am Schulzentrum Diegele. Eine frohe Botschaft für alle Wasserfall-Besucher: In drei Wochen soll die WC-Anlage im Maisental fertig sein. Was lange währt, wird endlich gut. (GEA)