WALDDORFHÄSLACH/REUTLINGEN. Die beiden Blitzsäulen auf der autobahnähnlichen B 27 bei Walddorfhäslach kommen nicht aus den Schlagzeilen. Sie haben mittlerweile rund 240 000 automatische Fotos von Autofahrern geschossen, die dort zu schnell gefahren sind. Damit produzierten sie gleichzeitig Verwarnungsgelder und Bußgeldverfahren in dieser Größenordnung.
Das sind so viele, dass die Behörden mit deren Bearbeitung nicht mehr nachkommen könnten. Vor allem das zuständige Amtsgericht Reutlingen sieht sich angesichts von schätzungsweise etwa 20 000 Einsprüchen, die gegen die Bußgeldbescheide zu erwarten sind, offenbar überfordert.
Das Amtsgericht Reutlingen könnte nach GEA-Informationen maximal und rein rechnerisch etwa 1000 Verfahren im Jahr bearbeiten. Denn zu jedem Einspruch gibt es auch eine Verhandlung vor Gericht. Hinzu kommt: Schafft es das Gericht nicht rechtzeitig die Einsprüche abzuarbeiten, verjährt ein Bußgeldverfahren nach sechs Monaten. Unterm Strich könnten also die allermeisten der Bußgeldverfahren folgenlos bleiben. Die Autofahrer dürften irgendwann einen Bescheid bekommen, dass das gesamte Verfahren eingestellt werden muss.
Mit anderen Worten: Die Chance für »geblitzte« Autofahrer ohne Bußgeld oder auch einem möglichen Führerscheinentzug davonzukommen, ist besonders dann groß, wenn sie Einspruch gegen ihren Bußgeldbescheid einlegen. (GEA)
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