REUTLINGEN. Die spannende Frage nach dem Erscheinen der Fortschreibung der Kulturkonzeption war: Was wird aus der Paketpost? Kann sie der freien Kunstszene zumindest übergangsweise als »Kulturfabrik« dienen? Bemerkenswerterweise blieb diese Frage im offiziellen Teil des Runden Tischs Kultur am Montagabend in der Tonne ausgeklammert, zu dem Netzwerk Kultur und Kulturamt geladen hatten.
Stattdessen erläuterte Boris Niclas-Tölle die Pläne zum Ausbau des Industriemagazins neben den Wandel-Hallen zu einem richtigen Museum. Gerhard Löw und Ramona Rath vom Netzwerk Kultur stellten die Pläne für die nächste Kulturnacht im September vor – diesmal mit Pomologie und Theaterneubau als Schauplätzen. Und vier Studentinnen vom Reutlinger Standort der Hochschule für Soziale Arbeit Ludwigsburg stellten mit ihrer Professorin ein Projekt vor, das digitale Technik für Menschen mit Behinderung nutzbar macht.
Im Diskussionsteil kam die Sprache dann doch noch auf die Paketpost, wo nach Rathausplänen ein neuer Verwaltungsstandort entstehen soll. Gerhard Löw wollte bei allen Ratsfraktionen Wohlwollen für eine kulturelle Interimsnutzung der ehemaligen Paketpost erkannt haben. Kulturamtsleiter Werner Ströbele erklärte seinerseits, der Gemeinderat werde in nächster Zeit eine Prioritätenliste für die Umsetzung der Kulturnachts-Fortschreibung erstellen. Da werde dann auch die Paketpost sicher zur Sprache kommen. (akr)