REUTLINGEN. Um zur Sanierung des Reutlinger Stadthaushalts beizutragen, kann der Kammermusikzyklus in der Saison 2022/23 nur acht statt wie bisher neun Konzerte anbieten, wie Kulturamtsleiterin Anke Bächtiger sagte. Sie verkündete das bei einem Pressegespräch gemeinsam mit den Leitern der verschiedenen städtischen Musikreihen am Montagmorgen im Großen Studio der Stadtbibliothek.
Die Reihe Musica Nova für neuere und zeitgenössische Musik wird demnach kommende Saison nur fünf statt der gewohnten sechs Konzerte umfassen. Die Musica-Antiqua-Reihe für ältere Musik muss auf eines der Konzerte des Winterblocks im Februar im Spitalhofsaal verzichten. Dieser umfasst dann nur noch zwei statt drei Konzerte.
Am stärksten gestutzt wird der Orgelsommer, der von der evangelischen Kirchengemeinde und dem Kulturamt in Kooperation betrieben wird. Statt neun Konzerten wird es hier dieses Jahr nur sechs geben.
In allen Reihen fallen bis auf Weiteres auch Sonderprojekte wie Musiktheateraufführungen oder Kompositionsaufträge flach, wie Bächtiger bestätigte. Der Kammermusikzyklus soll zudem vorerst auf kostenintensive Konzerte mit Kammerorchestern verzichten. Ausnahme ist ein Termin, der aufgrund der Corona-Pandemie nachgeholt werden muss. Unangetastet bleibt nur der »Musikalisch-literarische Salon«, der aber ohnehin nur zwei Termine pro Saison umfasst.
Immerhin bleiben alle Reihen als solche erhalten. Zuletzt hatte die Stadt mehrere ihrer Musikreihen wegen eines Personalengpasses im Kulturamt ausgesetzt. Die Musica Nova wurde in der laufenden Saison fast ganz gestrichen. Von der Reihe Musica Antiqua blieb nur die Sommerserie im August übrig. Lediglich der Kammermusikzyklus kam ungeschoren davon. Hintergrund ist, dass die Besetzung des Kulturamts wegen eines Mutterschaftsurlaubs und einer längerfristig erkrankten Mitarbeiterin noch immer stark dezimiert ist. (GEA)