REUTLINGEN. Auch die Räume selber sollten spüren lassen, dass der Besucher hier ein Kunst-Haus betritt, fand die neue Kunstmuseumsleiterin Ina Dinter bei ihrem Amtsantritt im vergangenen Jahr. Und bat den Reutlinger Künstler Eckart Hahn, Entwürfe für die Verkleidung des Aufzugs und der Wände davor zu liefern.
Hahns Spezialität sind hyperrealistisch gemalte Tiere und Gegenstände, die er in rätselhaften Szenen arrangiert. Das exerzierte er nun auf fünf Etagen an den Wänden vor dem Aufzug durch. Vom Gorilla des Erdgeschosses zieht sich eine Takelage aus (gemalten) dicken Tauen durch die Stockwerke – Anspielung auf die Seilzüge, mit denen das Getreide im Mittelalter in die hier befindlichen Speicher hochgezogen wurden.
Das alles sehr surreal: Gegenstände scheinen zu fliegen, die Schwerkraft außer Kraft gesetzt. Im obersten Stockwerk signalisiert ein leuchtend gelber Singvogel, dass wir dem Himmel hier näher sind. Eine schöne Einstimmung zum Ausstellungsbesuch. (akr)