REUTLINGEN. Allein sein? Der Songtitel passt definitiv zur aktuellen Situation. Dabei geht es in diesem von Ufo361 gewohnt trappigen Stück eigentlich überhaupt nicht um Corona-Isolation. Ufo361 feiert hier seinen Rap-Lifestyle, teure Uhren, Prada-Hemden mit krachenden Beats und hyperaktive Becken, die für Trap so typisch sind. »Ich will allein sein, wenn ich mein Geld zähl« - darum geht es dem Rapper hier. Wer also auch einen Safe zu Hause hat, dessen Inhalt man dringend einmal wieder zählen müsste oder wer einfach nur das Alleinsein feiern mag: Dieser Song gibt einem alles, was man dafür braucht.
In diesem Oldie geht es ja eigentlich darum, nach einer gescheiterten Beziehung wieder Mut und Selbstvertrauen zu schöpfen. Doch fast schon sicher ist: Die Menschheit wird diesen Überlebens-Song-Klassiker wohl rauf und runter hören, wenn die Krise erstmal überstanden ist. Wer Gloria Gaynor und ihren wohl bekanntesten Song also nicht kennt, sollte schleunigst üben, um sich bei der After-Corona-Party nicht zu blamieren. Das Wichtigste: Den Refrain so richtig mitgrölen. »I will survive!« So schwer ist das eigentlich gar nicht, oder?
»Wie kann man jemand so krass vermissen - wie ich dich in diesem scheiß Augenblick?« Allen, die in der momentanen Situation Eltern, Großeltern, Freunde oder andere liebe Menschen vermissen, denen gibt dieser Song mit seinem Refrain eine Stimme. Klar, auch in »Vermissen« von Juju steht eigentlich eine zerbrochene Liebesbeziehung im Vordergrund. Aber das Vermissen, das tut ja eigentlich immer weh, egal ob man einen Partner oder die beste Freundin nicht sehen kann oder darf. Der ultimative Tipp also: Song anhören und das Lied per WhatsApp all jenen schicken, die man so gerne einmal wieder sehen will.
Achja, auch Rapper können übrigens Songs machen, bei denen es einem warm ums Herz wird. Mit »Pyramiden« hat Sido eine Hymne für mehr Zusammenhalt in der Menschheit geschrieben und gleichzeitig seinen Wunsch vertont nach einer großen Aufbruchstimmung in der Welt. »Wir müssen nur daran glauben / Wir nehmen die Scherben und die Funken, die uns übrig blieben / Denn daraus können wir etwas bauen / Das noch beeindruckender ist, als diese Pyramiden.« Gibt es eine bessere Zeit für diesen etwas glitzernden, für Rap-Verhältnisse sehr poppigen, aber so warmherzigen Song als jetzt?
Wollen Sie mal jemandem Danke sagen in diesen Zeiten? Jemandem danken, der den Alltag bunt macht und einen tröstet, wenn die Nachrichten im Fernsehen mal wieder düstere Stimmung verbreitet haben? Mit einer Umarmung oder einem Feierabend-Bier geht das ja gerade nicht. Aber es gibt einen Song, der vielleicht weiterhelfen kann: Eine der schönsten Dankes-Hymnen im Pop-Bereich ist sicher »Thank You« von Dido. Und? Wer bekommt diesen Song jetzt zugeschickt?
Nein, Bushido ist nicht jedermanns Geschmack. Aber für viele Rap-Fans ist »Alles wird gut« einer der Songs, die Mut machen, wenn sonst nicht viel bleibt. Der Song pumpt Energie in die Venen, ein bisschen Wut vielleicht, darauf, dass gerade nicht alles so gut läuft. Vor allem aber gibt er ganz viel Hoffnung und Selbstvertrauen. »Andrà tutto bene« ist gerade die Durchalte-Parole in Italien. Bushidos Songs übersetzt den Satz in harte, treibende Beats und klare Worte: »Alles wird gut«.
Kein Urlaub möglich und Balkonien ist auch nicht mehr das, was es mal war? Fernweh ist gerade für viele Reisefans ein riesiges Problem. Im Song »Wannsee« geht es den Ärzten genauso. Ein rockig-fröhlicher Song zum Mitgrölen - macht Spaß und garantiert für ein paar Minuten auch bessere Laune. »Ooooh ich hab solche Sehensucht!«...
Okay, es ist vielleicht nicht das absolute Sahnehäubchen musikalischer Rap-Qualität. Doch aktuell ist dieser Song auf jeden Fall - und schmunzeln kann man auch. Wer dieses Virus namens Corona auch gerade aus vollem Herzen so sehr hasst, wie der Jungrapper »Ah Nice«, der muss dieses Corona-Lied unbedingt anhören. Mit lockerem Beat und einigen ganz gekonnten Reimen kann man am Ende so richtig genervt mitrappen: »Corona - Ich hasse dich Corona!« Wem geht es eigentlich gerade nicht so?
Das Virus trifft alle Menschen, egal welches Geschlecht sie haben, welche Hautfarbe und Religion, ob sie arm sind oder reich. Alle sitzen im selben Boot - und deshalb müssen auch alle zusammenhalten. Besser als mit »We Are The World« von USA for Africa kann das wohl musikalisch kaum ausgedrückt werden. Zum Ende gibt es daher nochmal einen Song zum Zusammenhalten: »We are the World!« (GEA)