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Weniger Strahlung im Herzkatheterlabor der Uniklinik Tübingen

: Im Röntgenbogen (hinten im Bild) wird die Strahlung erzeugt. Auf dem Bildschirm laufen alle Informationen zusammen und werden
Im Röntgenbogen (hinten im Bild) wird die Strahlung erzeugt. Auf dem Bildschirm laufen alle Informationen zusammen und werden für die Ärztinnen und Ärzte aufbereitet Foto: David Heinzmann
Im Röntgenbogen (hinten im Bild) wird die Strahlung erzeugt. Auf dem Bildschirm laufen alle Informationen zusammen und werden für die Ärztinnen und Ärzte aufbereitet
Foto: David Heinzmann

TÜBINGEN. Herzrhythmusstörungen können Patientinnen und Patienten jeden Alters betreffen und erfordern präzise diagnostische und therapeutische Maßnahmen. Die neue Röntgenanlage bringt entscheidende Vorteile: Die notwendige Dosis der Röntgenstrahlung wird deutlich gesenkt und Ärztinnen und Ärzten wird die Durchführung komplexer Eingriffe erheblich erleichtert. 

»Diese Investition ist ein wichtiger Schritt, um unseren Patientinnen und Patienten die bestmögliche und eine zugleich schonende Behandlung zu ermöglichen. Insbesondere junge Menschen profitieren davon, da die Strahlenbelastung minimiert wird«, erklärt Dr. David Heinzmann, Leiter der Elektrophysiologie in der Abteilung für Kardiologie und Angiologie.

Bessere Bildgebung, weniger Strahlenbelastung 

Röntgenbildgebung wird im Herzkatheterlabor eingesetzt, um Eingriffe wie die Verödung von Herzrhythmusstörungen durchzuführen und deren Verlauf zu kontrollieren. Dabei ist es wichtig, die Strahlenbelastung für Patientinnen und Patienten so gering wie möglich zu halten, da diese Folgeschäden verursachen kann. Die neue Anlage ermöglicht eine exzellente Bildqualität bei gleichzeitig minimaler Strahlendosis – eine deutliche Verbesserung gegenüber der bisherigen Anlage. 

Zudem unterstützt die neue Anlage eine einfache Einbindung von Therapiesystemen. Diese ermöglichen eine dreidimensionale Rekonstruktion der elektrischen Ströme im Herzen, die für den Herzrhythmus verantwortlich sind. Die 3D-Daten sowie die Position der Ablationskatheter im Herzen können nun größtenteils automatisch mit den Röntgenbildern kombiniert werden. Ärztinnen und Ärzte müssen sich weniger um die technische Integration kümmern, sondern können sich voll auf die Behandlung konzentrieren, etwa die gezielte Verödung durch elektrische Impulse mit Radiofrequenzenergie oder neuerdings mit gepulster Energie (pulsed-field Technologie). Dank der zentralen Integration verschiedener Systeme konnte die Anzahl von Verbindungs- und Ableitungskabeln reduziert werden, wodurch die Arbeitsumgebung übersichtlicher und sicherer gestaltet ist. 

Besonders hervorzuheben ist das intuitive Kontrollzentrum der neuen Anlage. Mit diesem können für jede Patientin und für jeden Patienten digital konfigurierbare Benutzeroberflächen erstellt werden, um zusätzliche Funktionen wie Protokollierung, Bildbearbeitung oder Datenabgleich vorzunehmen. Sowohl die Ärztinnen und Ärzte am Untersuchungstisch als auch das Assistenzpersonal im Kontrollraum können so alle Daten aus verschiedenen Quellen rasch und standardisiert erfassen und den bestmöglichen Behandlungserfolg bieten. (GEA)