MÖSSINGEN. Die Stadtverwaltung Mössingen ist seit dem 17. November immer noch von den Folgen des Cyberangriffs betroffen. Die IT-Infrastruktur ist nach wie vor vollständig heruntergefahren, die Stadtverwaltung arbeitet weiter an der Bewältigung des Vorfalls und befindet sich weiterhin im Notbetrieb.
Gemeinsam mit internen und externen Experten wird mit allen Kräften am Aufbau einer komplett neuen IT-Infrastruktur gearbeitet. Die digitale Infrastruktur, die über die letzten Jahrzehnte aufgebaut wurde, muss von Grund auf wiederhergestellt werden. Geräte wie Notebooks und Drucker müssen neu angeschafft werden. Das wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen und führt weiterhin zu einem sehr eingeschränkten Betrieb bei der Stadtverwaltung. Die Bücherei hat geschlossen.
Krisenstab trifft sich täglich
Der Krisenstab der Stadtverwaltung trifft sich seit dem Angriff fast täglich, um das weitere Vorgehen festzulegen, den Betrieb zu organisieren, im Rahmen der externen wie internen Kommunikation zu informieren und vor allem die Funktionsfähigkeit der Verwaltung schnellstmöglich wiederherzustellen. Parallel arbeiten seit dem Angriff das Polizeiprä-sidium Reutlingen, das Landeskriminalamt Baden-Württemberg, die Cyber-sicherheitsagentur Baden-Württemberg, die kommunale IT-Dienstleisterin Komm.ONE sowie der IT-Dienstleister der Stadt Mössingen an der Untersuchung und Analyse des Angriffs.
Die Wiederherstellung der Fachverfahren und wichtiger Dienstleistungen läuft: Die Stadt Mössingen und die beteiligten Dienstleister haben gemeinsam mit dem Krisenstab pragmatische Lösungen und Prozesse erarbeitet, mit denen Behelfslösungen für bestimmte Bereiche möglich sind.
Dienstleistungen, Hochzeiten, Geburten im Vordergrund
Priorisiert werden dabei Dienstleistungen und Verwaltungsaufgaben, auf die die Bürger am meisten angewiesen sind. Dies sind unter anderem Aufgaben des Standesamts (etwa Anmeldung von Todesfällen, Geburten, Eheschließungen), Aufgaben des Einwohnermeldeamts (etwa Ausstellung von Pässen und Ausweisen) und der laufende Zahlungsverkehr.
Nach wie vor Momentan ist die Stadtverwaltung nur sehr eingeschränkt per E-Mail zu erreichen. Die Mitarbeiter sind aber telefonisch erreichbar und geben Auskunft, ob und wie eine Dienstleistung in Anspruch genommen werden kann. Das Organigramm und Telefonverzeichnis ist auf der Webseite zu finden. Das Rathaus, die Stadtwerke und die Ortschaftsverwaltungen sind zu den üblichen Öffnungszeiten geöffnet – aktuell nur im Notbetrieb. Auf der städtischen Homepage und auf Social Media findet man weitere Informationen. Es wird voraussichtlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis wieder alles so läuft wie vorher. (eg)