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Aktuell Nikolauslauf

Viele Nikoläuse in Tübingen auf der Strecke

Bestes Laufwetter beschert dem Post-SV Tübingen mit 2 813 Teilnehmern im Ziel einen Rekord

Gut gelaunte Nikolausläufer beim Startschuss für das Rennen im Schönbuch.  FOTO: PIETH
Gut gelaunte Nikolausläufer beim Startschuss für das Rennen im Schönbuch. FOTO: PIETH
Gut gelaunte Nikolausläufer beim Startschuss für das Rennen im Schönbuch. FOTO: PIETH

TÜBINGEN. Die 44. Auflage des Nikolauslaufs in Tübingen schreibt eine weitere interessante Geschichte: Seit 2018 hat die Veranstaltung den Namenssponsor itdesign. Dessen Chef Christoph Abramczyk gab um 10 Uhr an diesem Sonntag bei Sonnenschein und Plustemperatur den Startschuss, um sich anschließend selbst als Läufer in das Teilnehmerfeld einzureihen, in dem viele rote Nikolausmützen im Takt wippten. 3 466 Startnummern lagen bereit, aber nicht alle wurden abgeholt. Am Ende der Veranstaltung wurde aber mit 2 813 Teilnehmern im Ziel ein neuer Rekord verbucht.

Diese einzigartigen 21 Kilometer im Schönbuch haben auch ihre Tücken, denn es geht mehrmals bergauf und bergab. Bei den Männern gab es eine faustdicke Überraschung, denn als Nachmelder tauchte mit Florian Orth von der LG Telis Regensburg ein mehrfacher Deutscher Meister im Bahn- und Crosslauf am Start auf. Kann der auch Halbmarathon? Wie sich zeigte: ja. Er sollte dem Lauf seinen Stempel aufdrücken.

Gleich nach dem Start legte er zusammen mit dem letztjährigen Sieger Thorben Dietz von der LG Filstal ein hohes Tempo vor. Am Ende schüttelte Orth seinen Kontrahenten ab und siegte in 1:07,30 Stunden und hat damit heftig am Streckenrekord von Olympiasieger Dieter Baumann gerüttelt, denn dazu fehlten ihm nur 15 Sekunden.

Moderator Gerd Hänsel war stets auf Höhe des Geschehens auf der Strecke und konnte die zahlreichen Zuschauer im Zielbereich immer aktuell unterrichten. Orth sagte zu seinem Sieg: »Ich bin das erste Mal hier und fand die Strecke schwer, hatte aber doch Spaß, denn Laufen ist meine Leidenschaft.« Wie weiter von ihm zu hören war, möchte er sich auch noch für Olympia in Tokio nächstes Jahr qualifizieren.

Schneller als beim Sieg

Der zweitplatzierte Thorben Dietz in 1:08,43 Stunden war mit seinem zweiten Platz super zufrieden und bilanzierte: »Der Florian war einfach zu schnell für mich.« Timo Göhler als Dritter im Ziel startete für seinen Arbeitgeber Synovo Biopharma Tübingen. Er war 2017 der Sieger in 1:09,54 Stunden und diesmal Dritter in 1:09,43 Stunden. Erst gestern kam er aus dem Trainingslager in Kenia zurück. »Ich wusste, dass ich heute hier laufen werde und habe deshalb in Kenia nicht wie verrückt trainiert«, gab er zu – und er sieht bei den Laufzeiten die Qualität der Veranstaltung.

Bei den Frauen gab es einerseits mit dem fünfmaligen Sieg der Medizinstudentin Anais Sabrie, die Mitglied bei der LAV Stadtwerke Tübingen ist, keine Überraschung. Aber mit der Art und Weise wie sie den Streckenrekord mit 1:17,25 Stunden geradezu pulverisierte, denn den hielt mit 1:20,01 Stunden bisher Sabrina Mockenhaupt-Gregor (LT Haspa Hamburg). Sabrie zu ihrem Rekordlauf: »Heute früh habe ich mich gut gefühlt, die Beine waren gut, das Wetter prima – aber der Streckenrekord war nicht geplant.«

Die zweitplatzierte Katja Fischer (LAV Stadtwerke Tübingen) war wie Timo Göhler im Trainingslager in Kenia und erst seit gestern wieder im Land. »Ich habe versucht, an Anais Sabrie dranzubleiben, aber das musste ich bald bleiben lassen.« Nora Kusterer von der LG Oberkollbach war schon zwei Mal Zweite, aber heute lag sie lange Zeit an vierter Stelle. »Bei etwa Kilometer 19 sah ich eine Frau vor mir und ich wusste, um Dritte zu werden, musste ich diese überholen«, so ihr Fazit – und das gelang ihr auch.

1 927 Euro für den Naturpark

Die abschließende Mannschaftswertung ging bei de Frauen wie bei den Männern an die LAV Stadtwerke Tübingen. Der Streckenarzt berichtete, dass alle Teilnehmer gesund ins Ziel gekommen sind.

Cheforganisator Gerold Knisel, der selbst mitlief, überreichte dem Sozialpartner Naturpark Schönbuch bei der Pressekonferenz eine Läufer-Spende über 1 927 Euro. Der will das Geld für ein neues Wegeleitnetz und für Landschaftspflege verwenden. »So ist das ein Geben und ein Nehmen«, konstatierte Gerold Knisel, der sich freut, dass damit auch die Laufstrecken im Schönbuch in Ordnung gehalten werden. Die weiteren Laufergebnisse können unter www.nikolauslauf-tuebingen.de eingesehen werden. (GEA)