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Tübinger Uniklinik: Biontech-Impfstoff soll Mitte Dezember kommen

Zuerst wird das Personal der Uniklinik geimpft. Wo die Bevölkerung später geimpft wird, ist noch nicht bekannt. Reutlingen muss bei der Belieferung mit Impfstoff wohl noch warten.

Ein Mensch wird geimpft.
Foto: dpa
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TÜBINGEN. Frühestens Mitte Dezember erwartet das Uniklinikum Tübingen den Corona-Impfstoff der Firma Biontech. Wie viele Dosen geliefert werden sollen, steht noch nicht abschließend fest. »Allerdings wird aller Voraussicht nach immer so viel Impfstoff vorhanden sein, dass das Impfzentrum durchgängig an der Kapazitätsgrenze arbeiten kann«, teilt das Landes-Sozialministerium auf GEA-Nachfrage mit. Reutlingen sei jedoch nicht im ersten Schritt mit dabei. Weitere Impfzentren will das Land bis 15. Januar aufbauen.

Zuerst liefert Biontech, damit sei noch in diesem Jahr zu rechnen, bestätigte die Pressesprecherin des Sozialministeriums, Claudia Krüger. In Aussicht stehe aber, dass auch Astra-Zeneca im ersten Quartal 2021 einen Impfstoff auf den Markt bringt.

Vorbereitungen im Klinikum laufen auf Hochtouren

Jetzt laufen die Vorbereitungen im Klinikum auf Hochtouren. »Für die Impfung unseres ärztlichen und pflegerischen Personals können wir auf bewährte Strukturen der jährlichen Grippeschutzimpfung zurückgreifen«, sagte Klinikumschef Michael Bamberg. Über die Umsetzung haben die Mediziner jetzt unter Ausschluss der Öffentlichkeit beraten.

Während man bei der Impfstrategie am Klinikum auf Bewährtes zurückgreifen kann, ist es bei der Versorgung der Bevölkerung nicht ganz so einfach. »Hierfür befinden wir uns auf intensiver Suche nach einem geeigneten Ort mit guter Anbindung und ausreichend Parkmöglichkeiten«, sagte Bamberg.

Auch beim Landratsamt Tübingen weiß man noch nichts Genaues. Die Entscheidung für die Impfstrategie liege schließlich beim Bund und beim Land und nicht beim Landkreis, sagte Pressesprecherin Martina Guizetti. Derzeit würden aber viele Gespräche laufen. Noch fehle es der Behörde an Informationen. Sobald es konkrete Pläne gibt, werde das Landratsamt an die Öffentlichkeit gehen, betonte Guizetti.

Neun Impfzentren im Land sollen bis Mitte Dezember startklar sein

Die Impfstrategie des Landes sieht vor, dass bis Mitte Dezember neun Impfzentren startbereit sind. Das sind in jedem Regierungsbezirk zwei, im Regierungsbezirk Stuttgart drei. Auch die ersten mobilen Impfteams sollen bis Mitte Dezember an den Start gehen. Sie versorgen Pflegeeinrichtungen, Heime und Menschen, die nicht mehr mobil sind. Bis 15. Januar kommen darüber hinaus in jedem Stadt- und Landkreis ein bis zwei Kreisimpfzentren dazu. Die Standorte stehen noch nicht final fest, sie werden aufgrund der Vorschläge der Kommunen geprüft, ausgewertet und dann nach festen Kriterien bestimmt, so die Pressesprecherin des Ministeriums.

Wie zu erwarten, wird es eine groß angelegte Impfaktion werden. So sollen allein die Impfzentren täglich mindestens 1.500 Menschen impfen, sieben Tage in der Woche. In den ersten vier Wochen können so 21.000 Impfungen vorgenommen werden, rechnet das Ministerium vor. Wer zuerst geimpft wird, entscheidet die Bundesregierung auf Grundlage einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission, des Nationalen Ethikrates und der Wissenschaftsakademie Leopoldina. Das allerdings erst, wenn die Zulassung des Impfstoffes vorliegt. (GEA)