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Aktuell Offener Brief

Tübinger Gruppen fordern Curevac zu Patentfreigabe auf

Tübinger Gruppen fordern in einem offenen Brief an das Tübinger biopharmazeutische Unternehmen Curevac eine globale Impfgerechtigkeit. Die Schreiber kritisieren, dass bisher nur rund zwei Prozent der afrikanischen Bevölkerung den Impfstoff bekommen haben.

Curevac
Das Logo des Biotech-Unternehmen Curevac steht an der Unternehmenszentrale in Tübingen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild
Das Logo des Biotech-Unternehmen Curevac steht an der Unternehmenszentrale in Tübingen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

TÜBINGEN. Tübinger Gruppen fordern in einem offenen Brief an das Tübinger biopharmazeutische Unternehmen Curevac eine globale Impfgerechtigkeit. Das Unternehmen soll seine Patente freigeben und sein Wissen weltweit über den Covid-19-Technologie-Pool der Weltgesundheitsorganisation mit Partnern teilen. Auf der Plattform wird Wissen rund um das Virus ausgetauscht.

Zu den Erstunterzeichnern des Briefs gehören die Gruppe ZAK³, medico international, das Difäm, das Evangelisches Dekanatamt und Evangelische Eberhardsgemeinde Tübingen, das Aktionszentrum Arme Welt/Weltladen Tübingen, Fairstrickt, das MediNetz und die Unabhängige Patientenberatung Tübingen. »Angesichts einer Pandemie, wie wir sie gerade erleben, müssen alle Möglichkeiten genützt werden, damit alle Menschen weltweit und so zeitnah wie möglich zu bezahlbaren Preisen mit Covid-19- Impfstoffen versorgt werden können«, heißt es in dem Brief. Curevac gehöre zu den Firmen, die bisher sehr zu den Forschungen und Entwicklungen beigetragen haben. Nun komme es auf den Technologietransfer an.

Bereits im Februar erster offener Brief an Curevac

Die Schreiber kritisieren, dass bisher nur rund zwei Prozent der afrikanischen Bevölkerung den Impfstoff bekommen haben. Dies sei auf Initiative der von WHO geschehen. Curevac habe bereits im Februar einen offenen Brief erhalten, in dem 20 Nichtregierungsorganisationen fordern, ihre Technologien, ihr Know-How, biologisches Material und geistige Eigentumsrechte schnellstmöglich mit anderen möglichen Impfstoffproduzenten zu teilen. »Curevac kann einen großen Beitrag dazu leisten und es anders machen als andere. Wir wissen, dass Curevac aufgrund der noch ausstehenden Zulassung bisher noch keine Gewinne aus der Impfstoffproduktion erzielt hat. Doch es sind Zeiten, in denen das Interesse an Rendite und Dividenden nicht die alleinige Richtschnur unternehmerischen Handelns sein kann«, schreiben die Verfasser des Briefes. Sie hoffen nun auf ein Zeichen von Curevac und bieten ein Gespräch über einen Mechanismus wie dem Technologiezugangspool an. (pm)