TÜBINGEN. »Jetzt bin ich so schlau wie vorher.« Der Besitzer eines Cafés, in dem vor allem Kuchen und Eis verkauft werden, hatte sich mehr versprochen. Sechs Anbieter hatten ihre Mehrweg-Behältnisse im Rathaus vorgestellt.
Doch rasch wurde klar, dass die Bedürfnisse sehr unterschiedlich sind. Ist das System, das beim Stadion-Getränk funktioniert, für eine Metzgerei das Richtige? Was tun die, die etwas Größeres als einen Becher brauchen und nicht nur einen Coffee-to-go verkaufen? Ist eine Steuer überhaupt der richtige Weg? Sind zehn Euro Pfand verkraftbar für den Kunden? Findet ein zusätzlicher Industrie-Geschirrspül-Automat für Mehrweg-Geschirr Platz im kleinen Dönerladen? Und bietet überhaupt jemand Besteck an, das man wieder zurücknehmen und reinigen könnte?
460 Einladungen waren verschickt worden. Etwa 70 Interessierte waren der Einladung gefolgt: Café- und Barbesitzer, Gastronomen, Bäcker und Metzger, Vereinsvorstände und Gemeinderäte.
Tübinger Liste, CDU und FDP wollen so lange zu warten, bis 2020 absehbar ist, wie die Bundesrepublik die EU-Richtlinie für Einwegplastik umsetzt".
Die Industrie- und Handelskammer hatte vor wenigen Wochen erklärt: »Es gibt in Tübingen an einigen Stellen ein Problem mit zu vollen Mülleimern. Das löst man aber nicht über eine Verpackungssteuer.« (GEA)