TÜBINGEN. Die Grünen werden zwar auch in der Unistadt vom Abwärtstrend erfasst, aber sie haben hier ein deutlich höheres Punktepolster und landen vergleichsweise weich bei 32 Prozent. Vor fünf Jahren kratzten sie noch an der 40-Prozent-Marke. Jetzt sind sie immer noch deutlich über dem Ergebnis von 2014, wo sie auf 27,8 Prozent kamen. Immerhin ist der Abstand zu CDU und SPD nicht mehr ganz so gewaltig: 2019 hatten die Grünen in Tübingen rund neun Prozentpunkte mehr als CDU und SPD zusammen.
Die CDU hätte sich gerne sich den stolzen 22,2 Prozent genähert, die sie 2014 hatte. Doch sie dümpelt weiter bei 16,5. Das ist fast die Marke vom vorigen Mal. Die SPD findet keine feste Basis und rutscht noch einmal ab auf magere 12,7. Das ist ein neuer Tiefpunkt.
Für die Linke war die Unistadt so etwas wie eine Hochburg im Landkreis: 8,4 Prozent erschienen 2014 ganz respektabel. Danach ging's runter auf 7,3 und jetzt trat die BSW als Konkurrenz auf den Plan. Zusammen wären beide knapp 9 Prozent stark. So sind es 5,75 für die Linke und 3,84 bei der BSW. Immerhin rangiert man noch vor den »Abtrünnigen«, werden sich die Etablierteren sagen.
Überall sonst legt die AfD kräftig zu. Aber in Tübingen ist wenig für die Rechtsaußen zu holen. Beim vorigen Mal kam die AfD in der Unistadt auf 4,3 Prozent, 2014 lag sie bei 5,5, nun schneidet sie mit 4,6 ebenfalls sehr schwach ab. Beim letzten Versuch für den Gemeinderat kam die AfD in Tübingen auf 0,9 Prozent, weswegen sie hier gar nicht mehr antritt.
Auffällig auch: Volt (6,3) liegt vor der FDP (6,1). Die Klimaliste und die Letzte Generation erhielten wenig Zuspruch und kamen auf 0,74 und 0,77. Die Klimaliste tritt in der Unistadt auch für den Gemeinderat an und hat hier Kandidaten für die Kreistagswahl aufgestellt. Das eine wird erst Montag, das andere Dienstag ausgezählt. (GEA)