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Solidaritätsbekundung für Israel des LTT in Tübingen nach 16 Stunden abgerissen

Das Tübinger Landestheater hat sich für die Solidarität mit Israel in einem Banner ausgesprochen. Diese Bekundung ist nach 16 Stunden abgeschnitten worden.

Der Aushang am LTT blieb keinen Tag lang unbeschädigt. Foto: Privat
Der Aushang am LTT blieb keinen Tag lang unbeschädigt.
Foto: Privat

TÜBINGEN. Wieder ist es passiert. Nachdem die Israel-Flagge am Tübinger Rathaus vor etwa einem Monat abgerissen wurde, hat es nun einen Aushang am Landestheater Tübingen (LTT) erwischt. Die drei mal vier Meter große Leinwand überlebte nur 16 Stunden. Sie wurde zerschnitten. Die Schmierereien darunter waren schon vorher an der Wand.

Thorsten Weckherlin, Intendant des LTT, äußert sich dem GEA gegenüber in einem Statement: »Meinungsfreiheit ist ein ganz hohes Gut«, schreibt er. »Ich bin ein großer Israel-Freund. Den Antisemitismus in den muslimischen, linken und rechten Communitys und in der Mitte der Gesellschaft finde ich schlimm.« Gerade der muslimische Antisemitismus sei seiner Meinung nach lange verdrängt worden. »Ich finde es nicht gut, wenn Ursache und Wirkung, Täter und Opfer verdreht werden. Nach dem 7. Oktober stehe ich ganz klar hinter Israel. Wenn Israel sich wehrt, wird gezählt, wie viele Zivilisten gestorben sind. Die Zahlen kommen von den Terroristen selbst. Unrecht darf nicht mit Unrecht vergolten werden, heißt es oft. Doch Israel setzt sich zur Wehr. Es will seine Geiseln zurückholen, tut das auch nach Völkerrecht, mit humanitären Korridoren und ›safe zones‹, mit Warnungen, was keine andere Armee der Welt je so krass gemacht hat. In jedem Krieg gibt es Leid auf beiden Seiten«, sagt Weckherlin.

So sah die Solidaritätsbekundung des LTT ursprünglich aus. Foto: Privat
So sah die Solidaritätsbekundung des LTT ursprünglich aus.
Foto: Privat

»Was mich stört, ist, dass hauptsächlich Israel beziehungsweise seine jeweilige Regierung, für das Leid der Palästinenser verantwortlich gemacht wird. Die Hamas kümmert sich einen Dreck um das Leid des eigenen Volkes. Es sind Unsummen nach Gaza geflossen und man hat nicht mal so etwas wie einen ›iron dome‹ geschaffen, mit dem Israel seine Bevölkerung schützt. Ich finde, die Juden müssen sich überall auf der Welt wehren. Denn wenn man nicht Entschlossenheit und Selbstachtung zeigt, dann läuft man mit Angst durch die Straßen.« Weckherlin wird einen neuen Aushang aufhängen. Falls dieser auch zerstört wird, werde er sich, so sagt er, an die Polizei wenden. (GEA)