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So ist die Wasserqualität der Badeseen in der Region

Die Badegewässer in Baden-Württemberg weisen nach Angaben von EU-Experten fast durchweg eine hervorragende Wasserqualität auf. In der Region sieht es auch gut aus, mit kleinen Einschränkungen.

Aileswasensee
Der Aileswasensee bei Neckartailfingen. Foto: Jakubke
Der Aileswasensee bei Neckartailfingen.
Foto: Jakubke

REUTLINGEN/STUTTGART. Das Gesundheitsministerium in Stuttgart und die EU bewerten die Badestellen in Baden-Württemberg als überdurchschnittlich gut. Das trifft laut der Badegewässerkarte für das Land auch auf die beliebten Seen in der Region zu. So bekommt der Baggersee in Tübingen-Hirschau eine Drei-Sterne-Bewertung. Mehr geht nicht. Das bedeutet, er hat eine ausgezeichnete Wasserqualität und kann ohne Einschränkung genutzt werden. 

Dieselbe Bewertung bekommt der Baggersee von Kirchentellinsfurt. Auch er erhält drei Sterne und ist entsprechend zum Baden geeignet. Zur letzten Untersuchung heißt es allerdings im Bericht: »Bei der Beprobung 22. April 2023 waren leichte Schlieren am Ufer- und Badebereich des Baggersees erkennbar. Bei der qualitativen mikroskopischen Untersuchung der Wasserprobe waren Cyanobakterien nachweisbar, jedoch nicht dominant.«

Aileswasensee herabgestuft

Der in der Region so beliebte Aileswasensee bei Neckartailfingen wird erneut zurückgestuft. Die Wasserqualität wird aktuell nur noch mit einem Stern (ausreichend) bewertet. Bereits im Vorjahr hatte der Aileswasensee einen Stern verloren und die Wasserqualität war von ausgezeichnet auf gut zurückgestuft worden. Aktuell heißt es im Bericht: »Derzeit liegen für das Gewässer keine Meldungen über ein Badeverbot, erhöhte mikrobiologische Parameterwerte oder das Auftreten von Blaualgen (Cyanobakterien) vor. Die Badestelle kann ohne Einschränkungen genutzt werden.«

Der Aileswasensee war in die Schlagzeilen geraten, als im Sommer 2022 Fäkalbakterien bei Untersuchungen entdeckt worden waren. Damals drohte sogar ein Badeverbot. Nachdem sich die Werte verbessert hatten, wurde ein solches Verbot abgewendet.

Drei Badegewässer in Baden-Württemberg erhielten in diesem Jahr eine mangelhafte Bewertung: Der Holzmühleweiher in Vogt bei Ravensburg, der Sunthauser See bei Bad Dürrheim und die Lauchert bei Hörschwag im Zollernalbkreis.

Gewässer in Deutschland im Mittelfeld

Die Europäische Umweltagentur EEA bescheinigte 90,2 Prozent von knapp 2.300 analysierten deutschen Badeseen, Flüssen und Küstengewässern in einem am Freitag veröffentlichten Bericht exzellente Wasserbedingungen. Es wurden Daten aus dem Jahr 2022 analysiert.

Damit zählt die Bundesrepublik im europäischen Vergleich weiter zum vorderen Mittelfeld in Sachen Wasserqualität. Am besten schneiden Zypern, Österreich, Griechenland und Kroatien ab, dann folgen Dänemark, Malta, Bulgarien, Rumänien - und Deutschland auf Rang neun. Im EU-Durchschnitt wurde die Badewasserqualität von 85,7 Prozent der Gewässer als exzellent eingestuft, 95,9 Prozent erfüllten zumindest die EU-Mindeststandards.

Die in Kopenhagen ansässige EEA hat für den jährlich erscheinenden Bericht Daten aus dem Jahr 2022 zu 21.973 Gewässern in Europa analysiert, darunter 2292 in Deutschland. Der Bericht umfasst Badegewässer in den 27 EU-Staaten sowie in Albanien und der Schweiz.

Die Umweltagentur schaute dabei auf die Belastung der Gewässer mit Fäkalbakterien, die bei Menschen zu Krankheiten führen können. Das Gesundheitsrisiko beim Schwimmen in Seen, Flüssen und Küstengewässern in der Europäischen Union sei sehr begrenzt, stellte die EEA fest.

Nur 14 der analysierten deutschen Badestellen wurden von der EU-Behörde als mangelhaft eingestuft, das ist derselbe Wert wie im Vorjahr. Für solche Orte rät die EEA zu Badeverboten, Warnhinweisen oder anderen Maßnahmen. (GEA/dpa)