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Palmer: Risiko für Kinder bei Impfung größer als bei Infektion

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer erklärt, warum er seine Kinder nicht impfen lassen würde.

Boris Palmer
Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer. Foto: Murat/dpa
Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer.
Foto: Murat/dpa

TÜBINGEN. Bund und Länder haben beschlossen, Impfungen für 12- bis 17-Jährige in Arztpraxen, Impfzentren und Schulen anzubieten. Eltern stehen also künftig vor der Wahl: Lasse ich meine Kinder impfen oder nicht? In Sozialen Medien, TV-Formaten und in der Politik wird darüber kontrovers diskutiert. Auch die Meinung der GEA Leser ist gespalten: 559 Personen sprachen sich in einer Umfrage für eine Impfung von Kindern aus, 563 dagegen. Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer hat sich nun ebenfalls zu diesem Thema geäußert.

Eine Frage des Risikos

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich viele Kinder im kommenden Schuljahr mit dem Coronavirus infizieren, bezeichnete Palmer als »relativ hoch«. Trotzdem werde er seine Kinder nicht impfen lassen, sagte er in einem Interview mit der »Bild« (Freitag). »Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Risiko für die Kinder bei der Impfung größer ist als bei der Infektion. Also muss man sich für das Risiko der Infektion entscheiden«, begründete der OB seine Haltung. Dabei stützte er sich auch auf den Tübinger Virologe Peter Kremsner, der ähnlicher Ansicht sei. 

Eigenverantwortung statt Lockdown

Gleichzeitig sprach sich Palmer gegen eine generelle Impfpflicht aus. »Wenn jemand schon 60 ist und die Statistik sagt, es könnte richtig brenzlig werden und er das Risiko in Kauf nimmt, dann ist es auch nicht anders, als wenn jemand mit 30 Jahren sagt: Ich mach Bungee-Jumping«, sagte er. Allerdings könnten diese Menschen dann auch nicht erwarten, dass der Staat sie vor einer Infektion schützt. Im Hinblick auf steigende Infektionszahlen im Herbst und Winter fordert Palmer Eigenverantwortung statt Lockdown. Besonders von Personen, die ein hohes Risiko haben, zu erkranken und sich impfen lassen können. (GEA)

Umfrage (beendet)

Würden Sie ihr Kind impfen lassen?

Bund und Länder haben beschlossen, Impfungen für 12- bis 17-Jährige in regionalen Impfzentren anzubieten.

41%
46%
13%