TÜBINGEN. Rot-weißes Absperrband verhindert den Zugang zum Gebäude. Entlang der Längsseite stehen mehr als ein Dutzend Wartende, halten Abstand voneinander und warten, bis sie aufgerufen werden. Ein ungewohntes Bild beim Tübinger Landratsamt.
»Wir haben einen Notbetrieb mit Außenschaltern eingerichtet«, sagt Dezernatsleiter Werner Walz. »Und es funktioniert gut.« Pressevertreter haben sich am Donnerstag davon überzeugt.
Die Anlaufstellen sind markiert: Bürgerbüro, Schilderdienste, vier Schalter für Kasse, Annahme, Ausgabe und Termine. Wer sein Auto um- oder abmelden muss, kann das hier tun. Auch die Führerscheinstelle ist geöffnet. Die Besucher warten davor. Ein Teil des Parkplatzes wurde zum Wartezimmer umfunktioniert. Wichtig: »Die Leute müssen erst anrufen und sich einen Termin geben lassen«, sagt Walz. Jedes Gedränge soll vermieden werden.
Üblicherweise hat die Zulassungsstelle zwischen 200 und 300 Kunden pro Tag, Donnerstag ist stets besonders viel los. Seit Schließung des Landratsamtes für die Kundschaft ist der Zulauf auf etwa zwei Drittel zurückgegangen.
»Viele Angelegenheiten werden telefonisch oder per Mail oder Post erledigt«, heißt es im Amt. Alles, was ohne direkten persönlichen Kontakt geregelt werden kann, wird auch so gehandhabt.
An einem Schalter steht an diesem Vormittag ein Mann und hat statt einem Kfz-Kennzeichen einen schön verpackten Blumenstrauß dabei. Rote Rosen für eine Mitarbeiterin im Amt: Der Bote einer alteingesessenen Tübinger Blumenhandlung liefert einen Fleurop-Auftrag ab. Die wartenden Damen schauen ein wenig neidvoll. Der Bote gibt seinen Strauß durch eines der geöffneten Fenster nach drinnen. Dieser Service funktioniert auch in Corona-Zeiten tadellos. (-jk)