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Aktuell Nachfolge

Neuer Mann an der Spitze des Tübinger Hilfsvereins für krebskranke Kinder

Stiftung des Fördervereins für krebskranke Kinder: Johann-Paul Ott übernimmt für Hans-Werner Stahl.

Professor Hans-Werner Stahl, der die Stiftung vor 26 Jahren gegründet hat, legt sein Amt altershalber nieder. FOTO: WEISSER
Professor Hans-Werner Stahl, der die Stiftung vor 26 Jahren gegründet hat, legt sein Amt altershalber nieder. Foto: Weisser/Verein
Professor Hans-Werner Stahl, der die Stiftung vor 26 Jahren gegründet hat, legt sein Amt altershalber nieder.
Foto: Weisser/Verein

TÜBINGEN. Wechsel an der Spitze des Fördervereins für krebskranke Kinder Tübingen: Hans-Werner Stahl, der die Stiftung vor 26 Jahren gegründet hat, legt sein Amt altershalber nieder. Der Jurist Johann-Paul Ott, seit 2016 stellvertretender Vorsitzender der Stiftung übernimmt die Nachfolge.

Das ehrenamtliche Engagement von Hans-Werner Stahl hat dazu beigetragen, dass Familien mit schwerkranken Kindern Hoffnung schöpfen können. »Es freut mich jedes Mal, wenn ich ein Kind sehe, das nur deshalb am Leben ist, weil die Stiftung des Fördervereins Therapieentwicklungen finanziert hat.«

Zum Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen kam der Betriebswirt und Professor für Rechnungswesen und Controlling durch die Krebserkrankung seines jüngsten Sohnes. Das ist 35 Jahre her. Sein Sohn konnte damals nicht geheilt werden und starb. Der Vater übernahm das Amt des Schatzmeisters im Förderverein. Als Betroffener hatte er gemerkt, wie wichtig die Unterstützung der Eltern krebskranker Kinder durch den Verein ist.

Stahl hatte während der Behandlung seines Sohnes im Elternhaus, das damals noch in der Justinus-Kerner-Straße war, übernachtet. Als das Elternhaus umziehen musste, trieb er als Schatzmeister des Fördervereins den Bau des neuen Elternhauses in der Frondsbergstraße voran. Mit seinem wirtschaftswissenschaftlichen Background war er maßgeblich an der Finanzplanung und dem Kauf des Grundstücks von der Katholischen Kirche beteiligt.

Mit der Gründung der Stiftung des Fördervereins setzte Stahl einen weiteren Meilenstein. Zur Unterstützung der Eltern kam fortan die Förderung der Therapieentwicklung. »Meine Hoffnung war, dadurch, anderen Familien unser Schicksal ersparen zu können.«

Heilungschancen verbessert

Was mit einem Leitz-Ordner im privaten Arbeitszimmer begann, hat inzwischen seine Wirkung weit über Tübingen hinaus entfaltet. Die mit Stiftungsgeldern finanzierte Forschung zur Antikörpertherapie bei Leukämie im Kindesalter oder zur Neuroblastombehandlung hat die Heilungschancen weltweit verbessert.

»Die Zusammenarbeit mit Ärzten der Kinderklinik Tübingen habe ich stets vertrauensvoll und erfolgsorientiert erlebt«, sagt Stahl, der 2014 das Bundesverdienstkreuz verliehen bekam. Im selben Jahr verlieh die Stiftung zum ersten Mal den mit 10.000 Euro dotierten Erna-Brunner-Preis für besondere Forschungsleistungen im Bereich der pädiatrischen Onkologie und fortan jährlich. Aktuell wurden Tim Flaadt von der UniKinderklinik und Dominik Sturm vom Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg ausgezeichnet.

Wenn Hans-Werner Stahl seinen Stiftungsvorsitz abgibt, ist es ihm wichtig, »alles in sichere Bahnen zu übergeben«. Der 74-jährige Johann-Paul Ott war bis zu seiner Pensionierung in leitender Funktion in der baden-württembergischen Steuerverwaltung. Er hat bis heute einen Lehrauftrag an der Hochschule für Öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg und ist als Rechtsanwalt zeitweise in einer Steuerberater- und Rechtsanwaltskanzlei tätig. Nachfolger als stellvertretender Vorsitzender wird Philipp Link, Steuerberater aus Rottenburg. (pm)