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Aktuell Reform

Mehr Personal in den Jugendämtern im Kreis Tübingen nötig

Gesetz bringt Neuerung im Kinderschutz.

Jeden zweiten Tag bekommt das Tübinger Jugendamt eine Meldung über eine Kindeswohl-Gefährdung. FOTO: DPA
Jeden zweiten Tag bekommt das Tübinger Jugendamt eine Meldung über eine Kindeswohl-Gefährdung. Foto: dpa
Jeden zweiten Tag bekommt das Tübinger Jugendamt eine Meldung über eine Kindeswohl-Gefährdung.
Foto: dpa

KREIS TÜBINGEN. Die Reform des neuen Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes bringt auch neue Anforderungen für die Mitarbeiter der Jugendämter mit sich. Beim jüngsten Jugendhilfeausschuss des Landkreises referierte Jan Kepert, Jurist und Professor an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl, über die Neuerungen und was diese in der Praxis bedeuten. »Die Inklusion ist das wichtigste Thema in der Reform«, sagte er. Ziel ist es, dass Kinder und Jugendliche aus einer Hand unterstützt werden. So soll es leichter werden, dass diese Kinder ihr Recht umsetzen. Auch das Recht von Pflegekindern wird durch das neue Gesetz gestärkt.

Das zweitwichtigste Thema ist laut Kepert der Kinderschutz. Die Anforderungen an die Betriebserlaubnis für Kinderheime werden erhöht. Außerdem soll die Arbeit zwischen verschiedenen Akteuren im Kinderschutz ausgebaut werden. Unter anderem werden Mitarbeiter im Gesundheitswesen stärker miteinbezogen auch Lehrer sollen einen größeren Einfluss auf die Arbeit bekommen. Eine weitere Neuerung ist, dass der Kostenbeitrag von Jugendlichen, die in einer Erziehungseinrichtung leben, reduziert wird.

Neue Stelle für Juristen

Kepert kam in seinem Vortrag zu dem Schluss, dass für die Umsetzung des neuen Gesetzes mehr Personal in den Jugendämtern gebraucht wird. »Es stellt sich auch die Frage, ob die Stellen noch angemessen vergütet sind«, sagte er. Schließlich wachse der Anspruch an die Fachkräfte. Er schlug dem Landkreis vor, den Bedarf an Stellen genau zu bemessen.

Landrat Joachim Walter entgegnete darauf hin, dass man den Eindruck gewinne, es seien drei Studienabschlüsse nötig, um einen solchen Job auszufüllen. Der Landkreis hat sich bereits in den vergangenen Monaten mit der Umsetzung der Reform beschäftigt. »Wir haben eine Juristenstelle im Sozialbereich geschaffen«, sagte Walter. (sapo)