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Mössinger Kitas stehen unter Beobachtung

Eine Untersuchung soll die Weiterentwicklung und Qualität der Kindertagesstätten sichern

Spielen und Lernen – und das auf hohem pädagogischem Niveau. Das soll eine Kita leisten können. Dafür braucht es ausreichend Per
Spielen und Lernen – und das auf hohem pädagogischem Niveau. Das soll eine Kita leisten können. Dafür braucht es ausreichend Personal und eine gute Ausstattung. FOTO: MEYER
Spielen und Lernen – und das auf hohem pädagogischem Niveau. Das soll eine Kita leisten können. Dafür braucht es ausreichend Personal und eine gute Ausstattung. FOTO: MEYER

MÖSSINGEN. Eine drei Jahre dauernde Untersuchung soll die nachhaltige Weiterentwicklung der städtischen Kindertagesstätten in Mössingen fördern und deren pädagogische Qualität sichern. Damit beauftragte der Mössinger Gemeinderat im Juni vergangenen Jahres ein Team um Stefan Faas, Professor an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd. Dieser gab während der jüngsten Gemeinderatssitzung einen Zwischenbericht ab.

Daten von 14 Kitas erfasst

Stefan Faas steht dem an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd angesiedelten Zentrum für Qualitätsforschung und Monitoring in der Kinder- und Jugendhilfe vor. Zusammen mit seinen Mitarbeitern erhob Faas seit November vergangenen Jahres erste Daten von 14 städtischen Kitas in Mössingen. Bisher stand die Betreuung der Kinder im Fokus, die älter als drei Jahre alt sind. Die Daten, die auch aus Eltern-Befragungen gewonnen werden, dienten als Basis für zwei Workshops für die Betreuer in den Kitas.

»Was Kinder täglich erleben, hat einen Einfluss auf ihre Entwicklung«, stellte Faas fest. So lasse die Leseleistung der Kinder bei schlechter Aussprache der Betreuer nach. In den Mössinger Kitas ließen sich bisher wenig Unterschiede feststellen: Die sprachlich-kognitiven Anregungen befänden sich im allgemeinen innerhalb der Zone guter Qualität, so Faas, dasselbe gelte für die Strukturierung der pädagogischen Arbeit. Das städtische Kita-Personal in Mössingen sei sehr mitwirkungsbereit gewesen, lobte Faas. Dass die Werte im Bereich der Pflege und den täglichen Routinen niedriger lägen, sei vor allem in der Zahl der Betreuerinnen begründet – je mehr Kinder auf eine pädagogische Kraft kommen, desto weniger Zeit habe diese für die individuelle Förderung eines einzelnen Kinds außerhalb der Gruppe: Es sei dann schwerer im Auge zu behalten, wie oft ein Kind auf die Toilette geht oder ob es sich gründlich die Hände wäscht. Zu diesem Punkt merkte Faas an: »Vor zehn Jahren waren die Bedingungen besser.« Aktuell wirkten sich mangelnde Ressourcen auf Personalebene und eine oft zu geringe Ausstattung an Material in den Kitas negativ auf die Schulvorbereitung aus, so der Gmünder Pädagogik-Professor.

Die Mitglieder des Gremiums zeigten sich mit den Ergebnissen der Erhebungen zufrieden. Claudia Jochen (LiST) hätte es gerne gehabt, dass das Monitoring auch auf jene Betreuungsstätten ausgedehnt würde, die von kirchlichen und freien Trägern finanziert würden.

Mehr Mathe-Bilderbücher nötig

Auf ihre Frage, wo und in welcher Form Material fehle, antwortete Faas, die Ausstattung sei soweit gut, im Bereich Sprachen und Mathematik dürfe es gerne mehr Bilderbücher geben.

Die Mössinger Kämmerin Heidrun Bernhard erklärte, aktuell laufe die Erhebung der Daten aus den Krippen-Gruppen an, die im Februar kommenden Jahres abgeschlossen sein soll. Im dritten Teil des Monitorings werden die Gmünder Pädagogen untersuchen, inwieweit die vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt wurden und wie sie sich auf die pädagogische Arbeit in den städtischen Kitas Mössingens auswirken. (mac)