TÜBINGEN. Die Unistadt kämpft mit eigenen Maßnahmen, die vor allem für den Schutz der Risikogruppe der Senioren vorgesehen sind, gegen einen coronabedingten Gesundheitsnotstand. Im Gespräch mit der RTL/ntv Redaktion begründet Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer den erfolgreichen »Tübinger Weg« zur Eindämmung des Coronavirus mit einer konsequenten Teststrategie in Pflegeheimen.
»Nachdem die Hälfte der Todesfälle in der ersten Welle in den Heimen zu beklagen war, haben wir gesagt, da darf das Virus nicht wieder rein und das haben wir geschafft«, so Palmer. Aufgrund der hohen Sterblichkeitsrate für Menschen über 80, die »etwa fünfhundertmal häufiger an Corona sterben, als Menschen unter 40«, betrachtet der Grünen-Politiker es für notwendig »alle Anstrengungen auf den Schutz dieser besonders gefährdeten Menschen zu konzentrieren und so machen wir es in Tübingen und ich denke, die Zahlen zeigen, dass das auch möglich ist«.
Schutz für Ältere Tübinger
Alle Möglichkeiten, die vordergründig Ältere vor einer Corona-Infektion schützen, habe man versucht auszureizen, sagt der Rathauschef. »Unsere Strategie umfasst viele Elemente neben dem intensiven Testen. Dazu gehören auch Schnelltests vor dem Besuch bei den Angehörigen, den kann man kostenlos auf dem Marktplatz machen.«
Auch die Verteilung von Masken werde sich positiv auswirken. Zur Strategie gehöre auch, »dass wir alle über 65 mit Masken ausgestattet haben, dass wir besonders für Ärmere solche Schutzmasken verteilen, dass es Taxen gibt zum Preis des Busverkehrs, damit man nicht mit den Jungen gemeinsam im Bus sitzen muss, wenn man über 65 ist«.
Oberbürgermeister Boris Palmer ist überzeugt: »Alle Möglichkeiten, um Schutzbarrieren für die Älteren aufzubauen, habe man versucht.« Die Verteilung der Masken hat in dieser Woche begonnen. (pm)