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Lange vermisstes Kulturerlebnis in Gomaringen

50 Personen picknickten vor der Gomaringer Kulturhalle im Freien und lauschten bei Kaffee, Tee und Apfelsaft mal ruhiger, mal treibender Klezmer-Musik.

Ein besonderes Erlebnis in Gomaringen: Musikgenuss beim Picknicken.  FOTO: STRAUB
Ein besonderes Erlebnis in Gomaringen: Musikgenuss beim Picknicken. FOTO: STRAUB
Ein besonderes Erlebnis in Gomaringen: Musikgenuss beim Picknicken. FOTO: STRAUB

GOMARINGEN. Die einen zogen Stühle und ein mitgebrachtes Getränk aus dem Rucksack hervor, andere hatten Picknick-Decken und Körbe voller Essen und Trinken samt Geschirr dabei: vom Kaffee, über Tee und Apfelsaft bis hin zu Brezeln, Marmelade, Käse und in der Sonne schmelzende Butter. 50 Personen kamen am Sonntagvormittag zum Konzert der Klezmer-Band Fojgl nach Gomaringen. Die Gruppe spielte auf Einladung der Volkshochschule vor der Kulturhalle im Freien, sodass keine Masken und Corona-Tests erforderlich waren. »Endlich ist mal wieder was los und man kann etwas unternehmen«, sagte ein Paar aus Tübingen. Trotz sommerlicher Temperaturen habe sich der Weg mit dem Fahrrad gelohnt. »Die Kultur hat gefehlt.«

Nur ab und an mussten beim späten Frühstück draußen Ameisen und Bienen abgewehrt werden und sogar kleine Spinnen wagten sich auf die Decke. Mit Kontrabass, Geige, Gitarre und Gesang bot das Trio auf der weit entfernten Bühne Musik geprägt von emotionalen Melodien, einem treibenden Groove und den einprägsamen Bildern der traditionellen jiddischen Texte. Zum Beispiel besang Fojgl ein Mädchen auf dem Markt, mit Augen schwarz wie die dort zu kaufenden Kohlen und Zähnen weiß wie Mehl.

Das Programm der drei Musiker, Johannes Opper (Gitarre und Gesang), Florian Vogel (Violine) und Steffen Hollenweger (Kontrabass) bestand aus Eigenkompositionen und traditionellen Stücken, die zum Mitsummen und Mitwippen einluden. Die Zuhörer lauschten mitreißenden Tanzliedern, energiereichen Soli und emotionalen Balladen. Der Kontrabass kam bei einem zunächst sehr ruhigen Stück über Frauen zur vollen Geltung. Die Eigenkomposition begann traurig, um dann humorvoller und fröhlicher zu werden. Mädchen sind wie Blumen, hieß es im Text. »Woher nehmen sie ihren Zauber?«. Typischer für Klezmer war ein trauriges Lied über den Regen, der an der Scheibe hinunter tropft und von großem Kummer erzählt. Für die Soli von Geige und Kontrabass gab es Zwischenapplaus. »Auf das Leben« stießen die Musiker mit dem Publikum mit einem kalten und alkoholischen Getränk an, das d

Nach dem Stück »Beim Teichle« verspürten die Musiker aber wohl Lust auf ein koffeinhaltiges Heißgetränk. Weil die Veranstalter nur Snacks und ein paar kühle Getränke verkauften, marschierte eine Zuhörerin nach dieser Mitteilung gleich nach vorne und überreichte ihre Kanne Kaffee. (GEA)