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Aktuell Corona

Kritik an Tübingens Landrat Walter wegen dessen Äußerungen zur Impfpflicht

Die Kritik kommt vom Tübinger SPD-Bundestagsabgeordneten Martin Rosemann.

Einrichtungsbezogene Impfpflicht
Ein Mitarbeiterin im Impfzentrum hält eine Ampulle mit dem neuen Corona-Impfstoff von Novavax in der Hand. Foto: Robert Michael
Ein Mitarbeiterin im Impfzentrum hält eine Ampulle mit dem neuen Corona-Impfstoff von Novavax in der Hand.
Foto: Robert Michael

KREIS TÜBINGEN. Der Tübinger SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Rosemann kritisiert die Äußerungen des Tübinger Landrats Joachim Walter und des Landrats des Zollernalbkreises Günther-Martin Pauli bezüglich der Einführung einer einrichtungsbezogenen Impfpflicht. »Ihre anhaltend öffentlich vorgetragenen negativen Äußerungen zur einrichtungsbezogenen Corona-Impfpflicht sind mehr als irritierend«, schreibt Rosemann in einem offenen Brief. »Das Argument von Ihnen, Herr Landrat Walter, die einrichtungsbezogene Impfpflicht verschlimmere den Pflegenotstand, ist in dieser Pauschalität nicht zutreffend«, betont Rosemann.

Je nach Einrichtung gebe es sehr unterschiedliche Impfquoten, was zeige, dass das Vorgehen der Einrichtungen einen entscheidenden Einfluss auf das Verhalten der Beschäftigten habe. Walters Äußerungen seien daher »nicht hilfreich, um sowohl die Einrichtungen als auch die Beschäftigten in die Verantwortung zu nehmen und für eine höhere Impfbereitschaft zu sorgen«. Sondern im Gegenteil: Wenn ständig gesagt werde, man könne bei einer Impfquote von 60 Prozent keine Betretungsverbote aussprechen, würden sich die »Impflücken-Verweigerer« in ihrer Haltung bestärkt fühlen.

Rosemann wünscht sich daher von den Landräten, dass sie ihren Aufgaben in der Verwaltung nachkommen und sich um die Umsetzung von Gesetzen kümmern, anstatt eine erfolgreiche Umsetzung durch ihre Aussagen zu hintertreiben. Die Aussage von Landrat Pauli, wonach die aktuellen Infektionszahlen »überbewertet« und Corona mit einer weniger schlimmen Grippe zu vergleichen sei, hält Rosemann für gefährlich und nicht tragfähig. Zum einen deshalb, weil es nach wie vor viele Fälle mit schweren Verläufen und Long-Covid-Fälle gebe. Zum anderen, weil Omikron ja nicht das Ende von Corona darstellen müsse, da weitere Mutationen sehr wahrscheinlich seien. Die Impflücke müsse daher vor dem Herbst geschlossen werden. (GEA)